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„Loveless“: Alice Oseman schreibt über Asexualität

„Loveless“: Alice Oseman schreibt über Asexualität
Foto: Twitter/@AliceOseman

“Loveless“ behandelt Themen, zu denen es vor allem im deutschsprachigen Raum noch nicht viele Bücher gibt. Der Jugendroman erhielt den „YA Book Prize 2021“ und ist jetzt auch auf Deutsch erschienen.


Sich weder körperlich noch romantisch zu anderen Personen hingezogen fühlen: Das bedeuten Asexualität und Aromantik. Diese Begriffe sind noch nicht alltäglich, und dass sie in Jugendbüchern thematisiert werden, kommt umso seltener vor.

Die britische Autorin Alice Oseman ist wie die Protagonistin ihres Buches selbst asexuell und aromantisch – kurz aro/ace – und fühlte sich zu wenig repräsentiert. Darum schrieb sie in ihrem vierten Roman „Loveless“, der jetzt auf Deutsch erschienen ist, genau darüber. Bis Oseman zur Uni ging, hatte sie noch nie von dieser Orientierung gehört. So geht es auch Protagonistin Georgia.

Loewe Verlag

Sich selbst kennenlernen und akzeptieren

Als sie mit 18 Jahren fürs Studium in die kleine englische Stadt Durham zieht, hat Georgia noch nie jemanden geküsst. Sie war auch noch nie verliebt. Aber sie ist überzeugt davon, dass sie nun an der Uni ihre große Liebe kennenlernen wird. Die findet schließlich jeder Mensch früher oder später. Oder?

Das Problem ist aber: Georgia weiß gar nicht, wie das gehen soll. Jemanden kennenlernen, daten, sich verlieben. Dabei ist sie in der Theorie Expertin in Sachen Romantik, schließlich liest sie in ihrer Freizeit am liebsten schnulzige Fanfictions. Mit der Zeit beginnt sie jedoch zu verstehen, dass sie anders als die meisten Menschen empfindet – und dass das nicht schlechter ist.

„Loveless“ ist einfühlsam und ehrlich

Eine besondere Stärke der Autorin ist es, die Gedanken- und Gefühlswelt Jugendlicher authentisch darzustellen. Der schnörkellose, direkte Schreibstil trägt ebenfalls dazu bei, dass die Figuren echt wirken. Den Uni-Alltag, Konflikte mit Freunden und die Selbstfindung beschreibt Alice Oseman einfühlsam.

Insgesamt ist ihr mit „Loveless“ ein mutmachendes Jugendbuch gelungen, das nicht nur durch seine diverse Repräsentation und spannende Figurendynamiken punktet, sondern beim Lesen auch schlichtweg Spaß macht.

Von Tom Schwichtenberg



Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

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