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U18-Wahl: Ein Plädoyer für jugendliche Mitbestimmung

U18-Wahl: Ein Plädoyer für jugendliche Mitbestimmung
Foto: Unsplash/Mika Baumeister

Für Jugendliche ist Politik nichts – zumindest auf Bundesebene. Denn, selbst wenn sie eine Meinung zu dem Thema haben, dürfen sie nicht wählen. Außer bei der völlig konsequenzbefreiten U18-Wahl. Ein Kommentar.


Eine Demokratie lebt von der Beteiligung möglichst vieler Bürgerinnen und Bürger. Dennoch darf eine ganze Gesellschaftsgruppe nicht wählen. In Deutschland hält man offenbar alle Minderjährigen pauschal für politisch unmündig und verwehrt ihnen deswegen das Recht, die Zusammensetzung des Bundestages mitzubestimmen. Für diese nicht repräsentierte Generation gibt es leider nur eine unbefriedigende Alternative: die U18-Wahl, an der Tausende Schulen bundesweit teilnehmen. Ganz nach dem Motto: „Zählt zwar nichts, aber fühlt sich zumindest wie Teilhabe an.“

Wenn man dann auch online an der Wahl teilnimmt, erfüllt die Aktion eigentlich gar keinen Zweck mehr. Denn in diesem Fall lernt man nicht einmal den Stimmzettel kennen, den man bei der echten Wahl auch ausfüllen muss.

Foto: Daniel Junker/ dpa

Jugendliche nehmen U18-Wahl nicht ernst

Weil die Wahl ohnehin bedeutungslos ist, nehmen viele Jugendliche sie offenbar kaum ernst. Oder die Quote der Rechtsradikalen ist unter den Minderjährigen deutlich höher als in der restlichen Gesellschaft. Anders lässt es sich nicht erklären, dass AfD und NPD in den vergangenen Jahren immer wieder gute Ergebnisse einfahren.

Anstatt Jugendlichen eine Pseudoabstimmung vorzusetzen, sollten wir ihnen als Gesellschaft eine echte Möglichkeit geben, ihre Meinung in den politischen Diskurs einzubringen. Spätestens seit Fridays for Future beweisen viele Jugendliche, dass sie politisch mindestens genauso gebildet sind wie ihre Eltern. Statt also Jugendliche mit U18-Wahlen abzuspeisen, sollten wir ernsthaft über ein Wahlrecht ab 16 nachdenken.


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Über den Autor/die Autorin:

Finn Bachmann

Finn (21) studiert Politik und Informatik. In seiner Freizeit ist er nicht nur bei der Feuerwehr, für MADS und die Hannoversche Allgemeine Zeitung schreibt er über Lokales, Internationales und was ihn sonst so bewegt.

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