Darum wird’s laut im Wasserkocher
Wasser wird in jedem Haushalt und in vielen Büros zum Kochen gebracht. Warum es im Wasserkocher dabei rauscht, zischt und blubbert ist einfach zu erklären.
Bequem ist so ein Wasserkocher ja: Wasser hineingießen, anstellen und nach einer Weile ist das Tee- oder Kaffeewasser heiß. Deshalb fehlt in kaum einem Haushalt und Büro so ein „Wunderwerk“. Nur eines ist dieser Behälter, wenn er unter Strom steht, komischerweise nicht: leise. Toni Siewert, Student der Physik an der Uni Rostock und angehender Lehrer, erklärt, warum der Wasserkocher nicht ohne rauschende, zischende, blubbernde oder auch mal knackende Geräusche auskommt.
Dampfblasen implodieren
„Der Aufbau des Wasserkochers ist schlicht: Unter der Heizplatte im Kocher liegt ein Draht. Der wird heiß, sobald der Stromkreis geschlossen ist und sich die Elektronen in ihm bewegen“, sagt der 30-Jährige. Der Draht erwärmt sich und beheizt die Heizplatte. Über der Platte wird das Wasser erwärmt. „Nach einer zunächst ruhigen Phase beginnt es zu rauschen und zu zischen.“ Weil das Wasser unmittelbar über der heißen Platte zu Dampf wird. „Viele Mini-Dampfblasen entstehen und erzeugen das erste Geräusch, dieses Rauschen.“ Die Blasen steigen im Kocher in Gefilde mit kälterem Wasser auf. Der nächste Effekt erzeugt das nächste Geräusch: Die 100 Grad heißen Dampfblasen kühlen ab und implodieren hörbar.
„Entstehung und Zusammenfall der Blasen sorgen für die typischen Geräusche beim Wasserkochen“, so Toni Siewert. Wenn das Wasser brodelt, ist es nahezu komplett durchgeheizt und das Geräusch kommt nur noch von der Blasenentstehung an der Platte. „Ein Temperaturabschalter sorgt bei kochendem Wasser dann für die automatische Trennung des Stromkreises.“ Es wird wieder ruhig.
Klaus Amberger