Greta Thunberg startet Segeltrip – So stürmisch wird ihre Überfahrt
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg startet ihre Atlantik-Überfahrt. Vor ihr liegen zwei anstrengende Wochen auf See. Eine Wetter-Expertin erklärt, was auf die 16-Jährige und ihre Crew zukommt.
Leinen los für Greta Thunberg: Die schwedische Klimaaktivistin sticht am Mittwoch in See. Von Plymouth im südwestlichen England aus macht sich die 16-Jährige auf den Weg zum UN-Klimagipfel in New York. Mit der Hochseeyacht „Malizia II“ will sie klimaneutral über den Atlantiksegeln. Mit an Bord der Malizia II sind Greta Thunbergs Vater, zwei Profiseglerund ein Filmemacher, der eine Dokumentation über die Reise dreht. Etwa zwei Wochen lang soll das Rennboot auf See unterwegs sein, bis es im Hafen von New York wieder anlegt. Vor den Reisenden liegt eine anstrengende Reise – nicht zuletzt wegen des Wetters.
Starke Böen bei der Abfahrt
Schon vor der Abfahrt war es gegen Mittag in Plymouth sehr windig und regnerisch. „Generell ziehen in den nächsten Tagen immer wieder Tiefdruckgebiete über den Atlantik“, sagt Janina Wendling vom WetterKontor zum RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Vor der Küste Englands kann es am Mittwoch daher zu stärkeren Böen kommen, die teilweise eine Stärke von bis zu 60 oder 70 Stundenkilometern erreichen. „Der starke Wind führt zu unruhiger See und etwa einem Meter hohen Wellen.“ Dazu könne es einige Schauer geben.
Am Donnerstag soll sich die Wetterlage beruhigen – allerdings nur für kurze Zeit. Bereits am Freitag zieht das nächste Tief über den Atlantik. „Das neue Tiefdruckgebiet bringt starken Wind und Regen und führt zu hohen Wellen“, sagt Wendling. Die Wellen könnten am Freitag und Samstag bis zu fünf Meter erreichen. Das Team der „Malizia II“ müsse außerdem mit teilweise kräftigen Schauern rechnen. Von Unwettern oder Orkanen bleiben sie voraussichtlich jedoch verschont.
Ruhigeres Wetter in der kommenden Wochen
Am Samstag zieht das Tief in Richtung der britischen Inseln ab. „Nach dem Wochenende steht der Atlantik erst einmal unter Hochdruckeinfluss“, so Wendling. Im Laufe der nächsten Woche könnten jedoch weitere Tiefdruckgebiete über die See ziehen.
Die unruhige See könnte Greta Thunberg zu schaffen machen. Schon beim Probesegeln litt die 16-Jährige an Seekrankheit. Trotzdem zeigte die Klimaaktivistin sich zuversichtlich: „Solange es nicht schlimmer wird als das, werde ich es schon aushalten“, sagte sie dem „Stern“. „Es sind eben auch nur zwei Wochen, und an Bord gibt es Medizin gegen Seekrankheit.“
Wegen der hohen Treibhausgasemissionen von Flugzeugen verzichtet Thunberg generell aufs Fliegen. Die Schülerin protestierte seit August 2018 regelmäßig dafür, dass Schweden mehr für den Klimaschutz tut. Inzwischen ist aus ihrem Streik eine internationale Bewegung geworden. Im September möchte Thunberg am Klimagipfel in New York teilnehmen, im Dezember steht in Chile die Weltklimakonferenzan.
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RND/lzi