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Gleich klingende Dance-Tracks und wenig Vielfalt: Das ist „143“ von Katy Perry

Gleich klingende Dance-Tracks und wenig Vielfalt: Das ist „143“ von Katy Perry
Foto: Capitol Records via AP

Katy Perry hat nach vier Jahren Pause ihr neues Album „143“ herausgebracht. Die meisten Songs sind zwar gute Dance-Tracks, bleiben aber nicht im Kopf. Das Album kann nicht überzeugen, meint MADS-Autorin Josefine.


Rund um das Jahr 2010 waren ihre Songs nicht mehr aus dem Radio oder aus jeglicher Playlist wegzudenken. Mit Songs wie „I Kissed A Girl“ und „California Girls“ arbeitete sich Katy Perry binnen kürzester Zeit an die Spitze der Charts, erhielt Dutzende Auszeichnungen, und ihr Album „Teenage Dream“ erhielt sogar den Diamant-Status und wurde somit öfter als zehn Millionen Mal verkauft. Doch spätestens zur Geburt ihrer ersten Tochter Daisy Dove Bloom und nach der zeitgleichen Veröffentlichung ihres Albums „Smile“ im Jahr 2020 wurde es still um die Sängerin.

In diesem Sommer meldete sich Perry mit der Single „Women’s World“ und der Ankündigung für ihr neues Album „143“ – ein Code für „I Love You” – zurück. Jetzt ist das Album da – ein typisches Elektro-Dance-Album, das nicht sehr vielfältig ist.

Katy Perry: Kritik an erster Single „Women’s World“

Die erste ausgekoppelte Single, „Women’s World“, versucht, mit einem sommerlichen Beat und verschiedenen Synthesizern zu überzeugen. Darin singt Perry: “It’s a woman’s world and you’re lucky to be livin‘ in it / You better celebrate.” Der Song geht zwar ins Ohr, hinterlässt aber einen komischen Beigeschmack, wenn man sich das Musikvideo anschaut: Mit dem Song wollte Perry zeigen, dass sie eine Feministin ist. In dem Video reproduziert sie allerdings Dutzende sexistische Klischees – von knapper Kleidung und vielen tanzenden, halbnackten Frauen bis hin zu einem mit Diamanten besetzten Akkuschrauber, den sie einfach nur in die Kamera hält.

Dazu kommt, dass Katy Perry für ihr neues Album wieder mit Dr. Luke zusammengearbeitet hat, der bereits an Songs wie „Teenage Dream“ beteiligt war. Allerdings ist Dr. Luke genau der Musikproduzent, gegen den Musikerin Kesha vor Gericht vorgegangen ist, da er sie jahrelang emotional und auch sexuell missbraucht haben soll.

Album liefert typische House-Tracks

Für die weiteren Songs arbeitete Perry unter anderem mit Stargate (wie schon bei „Firework“) und Max Martin zusammen, um ein Dance-Album zu kreieren, wie sie sagt. „I finally made the dance album, the album I always wanted to make. This record is super high energy, it’s super summer, it’s very high BPM“, hatte Perry gegenüber „Variety“ erklärt.

Damit hat Perry auch Wort gehalten: So klingt der Song „Lifetimes“, für den sie von ihrer Tochter inspiriert wurde, wie ein typischer House-Track. Gleiches gilt für die Songs „Crush“, „Nirvana“, „Wonder“, „Truth“ und „All the Love“ – die Songs klingen zwar nicht gleich, aber doch sehr ähnlich. Sie regen definitiv zum Tanzen an und könnten Teil einer Club-Playlist sein. Besonders im Kopf bleiben sie allerdings im Vergleich zu ihren früheren Songs nicht.

Auch die anderen Singles, die Perry als Features mit anderen Sängerinnen und Sängern singt, können nicht ganz überzeugen. „Gorgeous“ mit Kim Petras möchte man schon nach dem ersten Refrain wegen des nervigen Beats im Hintergrund abschalten und „Gimme Gimme“ mit 21 Savage klingt auf Dauer viel zu monoton.

Lediglich „Artificial“ mit JID bleibt ein wenig im Kopf. Ganz anders klingt zudem der Song „I’m His, He’s Mine“ mit Rapperin Doechii, der auf dem 90er-House-Hit „Gypsy Woman (She’s Homeless)“ von Crystal Waters basiert. Der Song funktioniert aufgrund des Rap-Parts sehr gut.

Von Josefine Battermann


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Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

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