„1899“ abgesetzt, „Wednesday” in der Schwebe: Diese Serien hätten mehr Staffeln verdient
Gute Serien kann man inzwischen auf zahlreichen Streaminganbietern finden. Dennoch gibt es etliche Beispiele von Produktionen, die weitere Episoden verdient hätten – wie „1899” und „Wednesday”. MADS stellt einige vor.
Die Nachricht hat viele Fans getroffen: Nach nur einer Staffel ist die deutsche Erfolgsserie „1899” überraschend abgesetzt worden. Und auch um den Netflix-Hit „Wednesday” ist es merkwürdig still geworden. Einige vermuten, dass der Kauf des Studios Metro-Goldwyn-Mayer durch Amazon der Grund dafür ist, dass Netflix bislang keine zweite Staffel angekündigt hat. Der Erfolg einer Serie garantiert also keine lange Laufzeit – und Serien, die weitere Staffeln verdient hätten, gibt es viele.
Liebesschmerz und gute Musik: „High Fidelity”
Mit Zoe Kravitz in der Hauptrolle war „High Fidelity” beim Erscheinen in 2020 schnell beliebt. Die Show dreht sich um Rob, die einen Schallplattenladen führt, und ihre „All-Time Top 5 Most Memorable Heartbreaks” Revue passieren lässt. Mit einem grandiosen Soundtrack und starkem Cast überzeugt die Serie, wurde aber nicht fortgesetzt. Die zehn Folgen der ersten Staffel basieren auf dem gleichnamigen Film von 2000 und dem Buch von 1995, bei dem jedoch die Hauptfigur männlich ist. Auch andere Figuren sind genderbent und der Plot wurde an einigen Stellen verändert – sodass zweifellos genug Material für eine zweite Staffel da gewesen wäre. Sowohl Kritiken als auch die Meinung von Fans fielen schließlich positiv aus.
„Good Girls Revolt” erzählt feministische Geschichte
„Good Girls Revolt” basiert auf historischen Ereignissen: 1970 reichten mehrere Frauen eine Sammelklage gegen ihren Arbeitgeber Newsweek aufgrund systematischer Diskriminierung ein. Lynn Povich, auf deren Buch die Serie basiert, zählte zu diesen Frauen und stieg fünf Jahre später als erste Frau zur leitenden Redakteurin auf. Die Show verfolgt Patti (Genevieve Angelson), Jane (Anna Camp) und Cindy (Erin Darke), die genau wie alle anderen weiblichen Angestellten des Nachrichtenmagazins „News of the Week“ den Journalisten und Redakteuren nur assistieren dürfen. Einerseits gibt die erste Staffel der Serie Einblick in den kulturellen Umschwung und das Lebensgefühl zu Beginn der 70er, andererseits verfolgt das Publikum den Weg der Frauen von Akzeptanz des Status Quo zum Einreichen der Beschwerde. Wie sich das Verfahren weiterentwickelt und wie es sich auf die Beziehungen der Charaktere auswirkt, bleibt trotz des Erfolgs der Show leider offen.
Zu früh abgesetzte Serien: „The Wilds“ ist ein dunkles YA-Drama
Ende 2020 startete „The Wilds“ in Deutschland auf Prime Video und war schnell eine der beliebtesten Serien. Die Show begleitet eine Gruppe von jungen Frauen, die durch einen Flugzeugabsturz auf einer einsamen Insel landen. Im Laufe der ersten Staffel kämpfen sie um ihr Überleben, ihre Backstorys werden erzählt, und sie entwickeln eine eigene Gruppendynamik. Langsam wird aber klar, dass mehr hinter dem Flugzeugabsturz steckt als gedacht – zum Ende der ersten Staffel werden sie in eine Forschungseinrichtung gebracht und finden heraus, dass es eine zweite Insel mit ausschließlich jungen Männern gab. Die zweite Staffel wechselt zwischen beiden Inseln und den Geschichten der Jugendlichen hin und her. Staffel zwei ist seit Mai 2022 verfügbar, eine dritte wird es nicht geben. Wie das Mysterium rund um das Experiment aufgelöst wird, werden wir also nicht erfahren.
Toxische Familiendynamiken und dunkle Geheimnisse: „Little Fires Everywhere”
„Little Fires Everywhere” nimmt sich das gleichnamige Buch von Celeste Ng als literarische Vorlage. Darin geht es um die Familie Richardson, die wie die amerikanische Idealfamilie wirkt, und die alleinerziehende Mutter Mia mit Tochter Pearl. Als Künstlerin reist sie stets umher, und mietet sich für ein Jahr in einer Wohnung der Richardsons ein. Je mehr sich beide Familien verzahnen, desto mehr Drama entsteht – Klimax ist das Abbrennen des großen Hauses der Richardsons, mit dem die Serie beginnt und dann rückwirkend berichtet. Die Serie ist 2020 erschienen, mit Reese Witherspoon und Kerry Washington in den Hauptrollen. Zwar endet mit der Serie auch das Buchmaterial, jedoch werden entscheidende Punkte der Handlung verändert, sodass es sich anbietet, die Geschichte weiter zu verfilmen – da viele Fragen offen bleiben. Ein weiteres Buch der Autorin wird jetzt schließlich ebenfalls verfilmt.
Lies auch: