Seite auswählen

Werbung

Wofür steht der Transgender Day of Remembrance?

Wofür steht der Transgender Day of Remembrance?
Foto: Lena Balk/Unsplash

Am 20. November wird weltweit der Opfer von transfeindlicher Gewalt gedacht. Warum das Gedenken an gewaltsam ermordete trans Menschen so wichtig ist und wie der Tag entstand.


Lachen, Tuscheln und Fragen zur Geschlechtsidentität: Das müssen viele trans Menschen alltäglich über sich ergehen lassen. Doch in den vergangenen Jahren steigen auch kontinuierlich die Gewaltstraftaten gegen queere Menschen. Das Bundeskriminalamt verzeichnete für das Jahr 2023 fast 1500 Angriffe auf queere Menschen. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Gewalt gegen trans Menschen dabei um 105 Prozent gestiegen. Der Verband queere Vielfalt (LSVD) vermutet allerdings, dass es bei queerfeindlicher Gewalt auch eine hohe Dunkelziffer gibt. Insbesondere ältere Queers hätten die Polizei noch als Verfolger und nicht als Helfer kennengelernt, als ihre eigene Sexualität oder Identität noch kriminalisiert war.

Beim CSD in Münster starb 2022 sogar der trans Mann Malte C., als er versuchte zwei andere Teilnehmer des Christopher Street Day vor einem Mann zu schützen, der diese beschimpfte. Der Mann verletzte Malte als Reaktion darauf so schwer, dass er wenige Tage später an seinen Verletzungen starb. An Menschen wie Malte soll der Gedenktag am 20. November erinnern.

Der Transgender Day of Remembrance

Seinen Ursprung hat der Transgender Day of Remembrance in den USA. 1999 begründete die amerikanische Trans-Aktivistin Gwendolynn Ann Smith das Internetprojekt „Remembering our Death“, nachdem die trans Frau Rita Hester in ihrer eigenen Wohnung erstochen und ermordet wurde. Damals wurde kaum über Hesters Tod berichtet, bis heute ist ihr Mord ungeklärt. Die Idee hinter Smith‘ Projekt war es, das zu ändern und auch auf transgender (Todes-)Opfer aufmerksam zu machen und ihnen eine Plattform zu bieten. Später wurde daraus der heutige „Transgender Day of Remembrance“. Bis heute wird teils in den Medien und vor allem in der Debatte in den sozialen Medien entweder gar nicht oder respektlos über Gewalt gegen oder den gewaltsamen Tod von trans Menschen gesprochen. Das will die Community auch mit diesem Tag ändern. Auf Veranstaltungen in den Communitys werden an diesem Tag Schweigeminuten gehalten und die Namen von Opfern verlesen.

Erinnerung und Aufarbeitung sollten nicht nur Sache der Betroffenen sein. Solche Gedenktage kann man als Ally und cis Mensch zum Anlass nehmen, seine eigenen Einstellungen und sein eigenes Verhalten zu hinterfragen.


Lies auch:


Über den Autor/die Autorin:

Jennifer Kramer

Jennifer (22) studiert in Hannover Politikwissenschaft. Damit das Studium nicht zu eintönig wird, schreibt sie nebenbei für MADS über alles, was sie bewegt. Besonders gern über Politik, Kultur und Literatur.

Poste einen Kommentar:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert