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Wenn Smartphones und Notebooks nass werden: So leistet ihr erste Hilfe

Wenn Smartphones und Notebooks nass werden: So leistet ihr erste Hilfe
Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn

Ob starker Regen, das Meer oder gar die Toilette: Smartphones kommen ungern mit Flüssigkeiten in Kontakt. Und auch manches Notebook hat schon den Geist aufgegeben, weil es versehentlich Kaffee abbekommen musste. So leistet ihr erste Hilfe.


Das Handy liegt noch auf der Terrasse, als der Regenschauer niedergeht. Schnell reinholen und abtrocknen – ist damit alles gut? Wahrscheinlich schon. „Ein paar Regentropfen sollte jedes Handy aushalten“, meint Michael Wolf von der Stiftung Warentest. Die Verbraucherorganisation simuliert und testet solche Situationen. „Die meisten Geräte überstehen das ohne Probleme“, so Wolf. Doch sind Regenschauer auch eher selten die Verursacher des Malheurs.

Ein kurzes Tauchbad ist für viele Smartphones kein Problem

Immerhin: „Vielen Modellen macht ein kurzes Tauchbad in der Wanne oder ein umgekipptes Glas nichts aus, da die Gehäuse wasserdicht verklebt und mit zusätzlichen Gummidichtungen gegen das Eindringen von Wasser geschützt sind“, erklärt Rainer Schuldt von der „Computer Bild“. Mineral- oder Leitungswasser sollte man schnell abtrocknen.

Anders ist das, wenn Salz, Säure, Chlor oder Seife im Spiel sind. Wasserfeste Geräte müssten nach einem Kontakt mit diesen Substanzen sofort mit klarem Wasser abgespült werden, so Schuldt. Limonade, Cola oder Bier könnten wegen des enthaltenen Zuckers ebenfalls aggressiver sein als reines Wasser.

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IP-Schutzgrad weist darauf hin, wie wasserfest ein Gerät ist

Eine Orientierung, wie wasserfest ein Gerät ist, liefert der IP-Schutzgrad. Die Kennung besteht aus zwei Ziffern. Die erste bezeichnet den Schutz gegen Fremdkörper, die zweite den gegen Wasser. Je höher die Ziffer, desto besser: 0 etwa steht für keinen Schutz, 1 für senkrecht herabfallendes Tropfwasser. Bei der Ziffer 8 soll ein Gerät dauerhaft untertauchen können, ohne Schaden zu nehmen.

Doch der Schutzgrad allein ist nicht alles: „Der Hersteller muss konkret angeben, welchen Test er zugrunde legt“, erklärt Warentester Wolf. Dazu zählt beispielsweise, ob das Gerät 60 Minuten im Wasser in zwei Meter Tiefe aushalten kann. „Man kann sich nicht immer hundertprozentig darauf verlassen. Aber wenn der Anbieter das so ausweist, ist es schon mal ein gutes Zeichen“, so Wolf.

Wichtig: Die allgemeinen Geschäftsbedingungen überprüfen

Laut dem Fachmagazin „connect“ schränken die Hersteller den Wasserschutz in den allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) häufig ein. So gelte dieser oft nur für Süßwasser, nicht jedoch für Schmutz-, Chlor- oder Salzwasser sowie Getränke. Dazu können Einschränkungen für die Zeit unter Wasser sowie die Eintauchtiefe gemacht werden.

Erste Hilfe für das Smartphone: Akku entfernen und Trocknen

Ansonsten lauten die ersten beiden Regeln nach dem Kontakt mit Flüssigkeiten: Sofort ausschalten, um Kurzschlüsse zu verhindern, und – falls möglich – den Akku entfernen. „Allerdings sind die heutzutage oft geklebt oder nur mit speziellem Werkzeug erreichbar“, so Schuldt.

Dann ist Trocknen angesagt. Allerdings bitte nicht mit dem Haartrockner, im Backofen, in der Mikrowelle oder in der prallen Sonne, warnt „connect“. Stattdessen tupft man das Gehäuse ab, nimmt SIM- sowie Speicherkarte heraus und wickelt das Gerät in ein Papiertuch ein. Anschließend legt man es für mehrere Tage in einen verschlossenen Plastikbeutel mit ungekochtem Reis.

Experten meinen, oft lohne sich der Gang zum Spezialisten

Rainer Schuldt gibt zu bedenken: „Selbst wenn alles wieder trocken scheint, kann es sein, dass auf den Platinen Rückstände bleiben und sich Kurzschlüsse bilden.“ Deshalb rät er, das Gerät lieber noch einmal fachmännisch prüfen zu lassen, bevor man es wieder anschaltet.

Die Kosten für den Service muss man dem Fachmagazin „connect“ zufolge gegen Alter und Wert seines Gerätes abwägen. Grundsätzlich könne sich der Weg zur Smartphone-Werkstatt aber lohnen. Techniker könnten das Gerät öffnen, trocknen und die Platine reinigen sowie vor Korrosion schützen.

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Notebooks können nach einem Wasserunfall auf der Heizung getrocknet werden

Vor allem Notebooks bieten viele Scharniere und Buchsen, die das Abdichten nahezu unmöglich machen. Immerhin: Die meisten Notebooks seien über Gummilippen so gesichert, dass zumindest über die Tastatur kaum Wasser ins Innere eindringen könne, sagt Schuldt. Trotzdem sollte man das Gerät nach einem Wasserunfall rasch vom Netz nehmen, den Akku und – falls möglich – die Festplatte entfernen. Dann alles so gut wie möglich mit einem Tuch trocknen.

Anschließend sollte man versuchen, das Notebook bei mittlerer Temperatur auf der Heizung zu trocknen, empfiehlt Schuldt. Bei manchen Tastaturen lassen sich die einzelnen Buchstaben lösen und trocknen. „Das funktioniert aber nur bei ein paar Tropfen Wasser.“ Wichtig: Die Reihenfolge merken. Wer vorher ein Foto der Tastatur macht, findet danach für jede Taste wieder den richtigen Platz.

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RND/dpa


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