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Weihnachtsbaum selbst schlagen: So geht’s

Weihnachtsbaum selbst schlagen: So geht’s
Foto:  Agnieszka Krus

Der Weihnachtsbaum gehört einfach zum Fest der Deutschen dazu. Mehr als 20 Millionen Nordmanntannen, Blaufichten und Edeltannen werden bundesweit jährlich verkauft und schmücken die Wohnzimmer. Den Christbaum selbst zu schlagen, liegt immer mehr im Trend. Obwohl die Tannen nicht viel günstiger sind, als die schon geschlagenen Bäume. Familien nutzen das Schlagen des Christbaums auch oft für einen weihnachtlichen Ausflug. Nach dem Selberschlagen bieten viele Anbieter, bei denen man zum Holzfäller werden kann, mitten im Wald ein gemütliches Weihnachtstreffen mit Glühwein und Stockbrot an.

Weihnachtsbaum schlagen: Erkundigen, wo es geht!

Natürlich darf man nicht auf eigene Faust in den Wald gehen und mit seiner Axt oder mit der Stichsäge Holzfäller spielen. „Denn das ist illegal“, so der Revier-Förster der Niedersächsischen Landesforsten Dirk Strauch. „Wenn man einfach so eine Tanne im Wald schlägt, ist das Diebstahl. Diese Bäume gehören jemandem. Und wenn man die einfach schlägt, hat man sich strafbar gemacht.“

Hier können Sie Weihnachtsbäume schlagen

Weihnachtsbaum sägen: Experten-Tipps

„Auf alle Fälle auf festes Schuhwerk achten und Kleidung anziehen, die auch schmutzig werden kann“, so Strauch. „Handschuhe sind auch von Vorteil. Da kann es schon mal piksen!“ Wer keine geeignete Säge in seinem Keller hat, muss sich nicht unbedingt eine anschaffen. Die meisten Anbieter haben Sägen vor Ort, die man sich ausleihen kann. Wie man einen Weihnachtsbaum schlägt, sehen Sie im Video.

Weihnachtsbaum ist nicht gleich Weihnachtsbaum

Es gibt viele unterschiedliche Tannensorten, die Vor- und auch Nachteile haben. Die normale Fichte verströmt zwar durch die Öle einen weihnachtlichen Tannenduft, verliert aber – egal wie frisch sie ist – sehr schnell die Nadeln. Auch die Blaufichte wird gerne in die Wohnzimmer geholt – hält die Nadeln besser als die normale Fichte, hat aber sehr spitze Nadeln und eine bläuliche Färbung. „Die Wahl des Tannenbaumes ist Geschmackssache“, so Förster Strauch.

Der beliebteste Weihnachtsbaum Deutschlands ist die Nordmanntanne. „Die Nordmanntanne hat wachsähnliche Nadeln, die nicht piksen und sich gut schmücken lassen. Ein weiterer Vorteil dieser Tanne ist, dass sie nicht schnell nadelt und sich das Licht der Lichterkette oder der Kerzen auf der Oberfläche spiegelt. Das sieht sehr schön und dekorativ aus“, schwärmt Förster Strauch, der sich jedes Jahr ebenfalls eine Nordmanntanne in das Haus stellt. „Die Nordmanntanne ist allerdings teurer als andere Tannen.“

Woher kommen die Weihnachtsbäume?

Circa 85 Prozent der in Deutschland verkauften Bäume stammen von den etwa 2000 großen und kleinen deutschen Erzeugern. „Tendenz steigend“, sagt Geschäftsführer des Bundesverbandes der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger (BVWE) Martin Rometsch. Die übrigen kommen unter anderem aus Dänemark. Die wichtigsten deutschen Anbauflächen liegen in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Die Bäume müssen etwa zehn Jahre wachsen, bis sie rund zwei Meter groß sind.

Gute Gründe für einen regionalen Baum

Christbäume aus der Region sind meist frischer und verursachen kaum CO2-Emissionen, da sie kürzere Transportwege haben. Regionale Anbieter sichern außerdem Arbeitsplätze in der Region. Eine 1 Hektar große Weihnachtsbaumkultur filtert dort, wo sie wächst, in zehn Jahren 230 000 Kubikmeter Luft und speichert 18 000 Liter Wasser. Aktuelle Anbieter-Listen von Bio-Weihnachtsbäumen finden Sie bei Robin Wood oder beim BUND.

Tipp vom Weihnachtsbaum-Experten und Förster Dirk Strauch: „Wenn Sie den Weihnachtsbaum selbst geschlagen und einen längeren Transportweg vor sich haben, den Baum auf dem Autodach in Folie einschlagen. Der Weihnachtsbaum verliert im Fahrtwind erhebliche Mengen Wasser und trocknet aus“. Die Frische eines gekauften Weihnachtsbaums erkenne man an der hellen Schnittstelle des Holzes.

Wer einen Weihnachtsbaum sucht, kann bei manchen Förstern direkt im Wald nach einem passenden Exemplar suchen. So geht’s.

Preise für Weihnachtsbäume bleiben stabil

Die Preise für herkömmliche Weihnachtsbäume bleiben nach Angaben des Landvolks Niedersachsen in diesem Jahr weitgehend stabil. Eine zwei Meter große Nordmann-Tanne werde voraussichtlich zwischen 40 und 50 Euro kosten. Das sei etwa so viel wie im vergangenen Jahr, sagte eine Sprecherin. Im ländlichen Raum seien die Preise dabei niedriger als in Ballungsgebieten, sagte der Geschäftsführer des BVWE, Martin Rometsch. Der trockene Sommer habe den Bäumen, die dieses Jahr auf den Markt kommen, im Übrigen nicht wesentlich geschadet, berichtete die Landvolk-Sprecherin.

Wie lagere ich den Weihnachtsbaum richtig?

Bewahren Sie den Weihnachtsbaum vor dem Fest an einer kühlen und windgeschützten Stelle auf. Um das Austrocknen des Baumes zu verhindern, sollte der Baum in einen Eimer mit Wasser gestellt werden. Ein etwa 2 Meter hoher Baum benötigt pro Tag bis zu 12 Liter Wasser. Vor dem Aufstellen empfehlen Experten, den Weihnachtsbaum frisch anzuschneiden.

Eine geeignete Stelle für den Weihnachtsbaum finden

Auch beim Aufstellen gibt es einiges zu beachten. Den Christbaum im Netz in einen mit Wasser gefüllten Weihnachtsbaumständer stellen und ihn justieren. Erst dann sollte das Netz von unten nach oben aufgeschnitten werden. Lassen Sie dem Baum Zeit seine Äste zu entfalten, bevor es an das Schmücken geht. Am besten einen Tag vor dem großen Schmücken aufbauen. Der Baum sollte nicht direkt vor der Heizung platziert werden – sonst trocknet er schneller aus. Das Wasser im Christbaumständer im Blick haben und gelegentlich nachfüllen.

Von RND


Über den Autor/die Autorin:

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