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Was wäre wenn? „Die Mitternachtsbibliothek“, ein Roman für den Herbstanfang

Was wäre wenn? „Die Mitternachtsbibliothek“, ein Roman für den Herbstanfang
Foto: Unsplash/ Alisa Anton

Der philosophische Fantasy-Roman „Die Mitternachtsbibliothek“ von Matt Haig gewann 2020 den britischen Goodreads Choice Award und ist ein Spiegel-Bestseller. MADS-Autorin Nele findet das Buch absolut lesenswert und erklärt, warum es auch drei Jahre nach Erscheinung die perfekte Herbstanfangs-Lektüre ist. 


In dem Roman „Die Mitternachtsbibliothek“ von Matt Haig strandet die Protagonistin Nora Seed nach einem Selbstmordversuch in der Mitternachtsbibliothek, die sich irgendwo zwischen Leben und Tod befindet. Hier bekommt sie die Möglichkeit, alle Leben auszuprobieren, die sie hätte leben können. Ob Polarforscherin, Sängerin, Schwimmerin oder Philosophie-Professorin, Nora kann herausfinden, was passiert wäre, wenn sie in den letzten dreißig Jahren andere Entscheidungen getroffen hätte. 

Foto: Droemer Knaur Verlag

„Mitternachtsbibliothek“: Keine seichte Wohlfühl-Lektüre

Ein wirklicher Feelgood-Roman ist „Die Mitternachtsbibliothek“ nicht. Immer wieder wird Nora mit den unschönen Seiten des Lebens konfrontiert. Darüber hinaus ist das Ende vorhersehbar und ernüchternd. Es gibt kaum einen Spannungsbogen. 

Doch das macht nichts, denn die Aufgabe des Romans liegt weder darin, eine leichte Lektüre zu sein, noch einen fesselnden Spannungsbogen zu haben. Das Buch ist eher philosophisch angelegt: Autor Haig spinnt ein Gedankenexperiment weiter, das wir uns selber oft nicht trauen zu Ende zu denken. Während man bis ins kleinste Detail in die verschiedenen Leben von Nora eintaucht, führt kein Weg daran vorbei, auch das eigene Leben zu reflektieren. 

Darüber hinaus beschäftigt sich das Buch auf eine nüchterne Art mit Depressionen. Haig, der selber an klinischen Depressionen litt, schafft wie nebenbei ein Bewusstsein und Verständnis für die Krankheit. Trotzdem ist das Buch nicht nur deprimierend, sondern voller Hoffnung und legt den Fokus nicht auf den Selbstmordversuch der Protagonistin. 

Die einfache Sprache und der unkomplizierte Lesefluss machen das Buch zum passenden Begleiter, wenn die Tage wieder kürzer werden. Mit Kapiteln wie „Ein Gespräch über Regen“ schafft der Roman die perfekte Atmosphäre zum Herbstbeginn.

Von Nele Cumart


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