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Warum der Aufstieg der AfD jungen Menschen Sorgen bereiten sollte

Warum der Aufstieg der AfD jungen Menschen Sorgen bereiten sollte
Foto: picture alliance/dpa | Julian Stratenschult

Bei den Landtagswahlen in Hessen und Bayern hat die AfD einige Prozentpunkte dazugewonnen – in Hessen ist sie zweitstärkste Kraft hinter der CDU geworden. Auch in neusten bundesweiten Wahlumfragen ist die Zustimmung zur AfD hoch. Jungen Menschen sollte das Unbehagen bereiten – denn die AfD bietet keine Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit, kommentiert MADS-Autorin Lisa.



Die politische Rechte gewinnt an Kraft. In Deutschland zeigt sich das nicht nur an Politikern wie Friedrich Merz (CDU), der meint, dass sich Asylsuchende Gesundheitsleistungen beim Zahnarzt erschleichen und damit Termine blockieren würden. Sondern vor allem auch an den rechtsradikalen Aussagen vieler AfD-Vertreter, die immer mehr Anklang in der Gesellschaft finden.

Einige Beispiele: Björn Höcke, Fraktionsvorsitzender der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag, äußert auf Kundgebungen seiner Partei gern Nazi-Parolen wie „Alles für Deutschland!“. Ein Ausruf, den die SA im Dritten Reich erfand. Maximilian Krah, Spitzenkandidat der Partei für die anstehenden EU-Wahlen, sagte in einem Tiktok-Video, dass wahre Männer rechts seien und man ein wahrer Patriot sein müsse, um eine Frau zu bekommen. Das ist nicht nur peinlich, sondern entblößt auch seine rechtsradikale Gesinnung. Alice Weidel, Fraktionsvorsitzende der AfD im Bundestag, sagte im ARD-Sommerinterview, dass sie den Tag der Befreiung Deutschlands am Ende des Zweiten Weltkriegs als „Niederlage des eigenen Landes“ nicht feiern wolle. Die Liste könnte beliebig verlängert werden. Solche Aussagen scheinen die potenziellen Wähler jedoch keinesfalls abzuschrecken, im Gegenteil: Bei den Landtagswahlen in Hessen und Bayern am Wochenende hat die Partei ordentlich zugelegt, auch bei bundesweiten Wahlumfragen ist die Zustimmung auf einem Rekordhoch. Ein besorgniserregender Trend.

Wahlprogramm hilft Wählern nicht

Was es bedeutet, sollte diese vom Verfassungsschutz beobachtete Partei größere politische Macht erlangen, verdeutlicht die Kampagne #AfDnee. So würden die Versprechungen der Partei vor allem der eigenen Wählerschaft schaden. Wenn ein Malermeister beispielsweise weniger Migranten in Deutschland haben möchte und deshalb AfD wählt, welche die Zuwanderung von Fachkräften und Asylanten aus dem Ausland radikal beschränken will, so fände ebenjener Malermeister bald weniger Auszubildende. Auch aus der EU möchte die Partei austreten, dabei hat der Brexit in Großbritannien gerade desaströse wirtschaftliche und soziale Folgen für das Vereinte Königreich offenbart: Es gibt weniger Pflegekräfte, da diese oftmals aus dem EU-Ausland stammten, und viele Unternehmen machen weniger Umsatz als zuvor. Diese Konsequenzen würden AfD-Wähler in Deutschland nach einem EU-Austritt genauso betreffen.

Auch die Klimakrise will die Partei nicht bremsen, leugnet sie in Teilen sogar. Wenn die AfD an die Macht käme, würde jungen Menschen in Deutschland eine sichere Zukunft verbaut. Und würde die Partei die Steuern verringern, würde dies vor allem Besserverdienern nützen und nicht Geringverdienern, die aus politischem Frust dazu geneigt sein könnten, die AfD zu wählen. Mit anderen Worten: Wer sich das Wahlprogramm der Partei genau ansieht und die politischen Forderungen durchdenkt, merkt schnell, dass potenzielle Wählerinnen und Wähler der AfD sich letztlich selbst schaden würden.

AfD gefährdet junge Generationen

Gerade im Osten Deutschlands wählen junge Menschen bei Landtagswahlen häufiger die AfD als im Gesamtaltersschnitt, doch vor allem für junge Menschen wären die Konsequenzen der AfD-Politik besonders desaströs. Für alle großen Probleme unserer Zeit wie den Klimawandel, die Inflation oder die Migrationskrise hat die Partei nur radikale Parolen parat, aber keine rationalen, durchdachten Lösungen. So gefährdet die AfD mit ihrer Politik die Zukunft der jungen Generationen auf vielen Ebenen. Eine Partei, die offen rechtspopulistisch ist und den Fortschritt in fast allen politischen Bereichen bremsen will, hilft niemandem weiter. Aber erst recht nicht denen, die mit den Folgen dieses Handelns leben müssen.

Von Lisa Neumann


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Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

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