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Von Harry Potter bis Ufologie: Die zehn skurrilsten Studiengänge

Von Harry Potter bis Ufologie: Die zehn skurrilsten Studiengänge
Foto: Unsplash/Firmbee.com

Jedes Jahr stellen sich allein in Deutschland Tausende junge Menschen die Frage, was sie studieren sollen. Wer Jura, BWL und Co. zu langweilig findet, für den hat MADS-Autorin Jule die skurrilsten Studiengänge der Welt zusammengetragen.


In der Theorie das Surfen lernen – und das Drumherum

Surf-Management, Surf-Trainingslehre und Surf-Medien: An der University of Plymouth im Süden Englands können Studierende einen Abschluss in „Surf Science and Technology“ absolvieren. Die theoretischen Module sind vergleichbar mit den Themen der allgemeinen Sportwissenschaften – eben nur durch die Brille der Surf-Industrie betrachtet. Im Anschluss an das Studium sind die Absolventinnen und Absolventen für jeden Beruf, der mit Surfen zusammenhängt, qualifiziert. So können sie beispielsweise als Trainerin und Trainer oder Managerin und Manager arbeiten.

Foto: Unsplash/Sincerely Media

Praktische Surf-Module gibt es während des Studiums im Übrigen nicht – bei so einem riesigen Interesse an dem Sport wäre es aber wohl kein Wunder, würden die Studierenden von der Vorlesung direkt zum Meer fahren. Vergleichbare Studiengänge gibt es weltweit unter anderem auch am Cornwall College im Südwesten Englands und an mehreren Universitäten in Australien.

Nichts für Muggel: Harry Potter und sein Wirken studieren

Seit 2010 bietet die Durham University im Norden Englands einen Kurs namens „Harry Potter and the age of illusion“ an. Ziel des Moduls ist es, die Geschichte des jungen Zauberers in einen großen sozialen und kulturellen Kontext einzuordnen. So sollen soziale Phänomene wie der Glaube an Rituale, Vorurteile gegenüber dem Fremden oder die Gruppendynamik zwischen Jugendlichen, die sowohl in der Fantasy-Reihe als auch in der Realität vorkommen, anhand der Erfolgslektüre analysiert werden.

Foto: Unsplash/Artem Maltsev

Der Kurs ist Teil des Bachelorstudiengangs Education Studies, allerdings nicht verpflichtend. Wer mit dem ganzen Hokuspokus also nichts anfangen kann, ist nicht gezwungen, als Muggel zwischen „Harry Potter“-Fans zu sitzen.

So wissenschaftlich wie eben möglich: Ufologie studieren

Paranormales Leben erklären lernen: Zugegeben handelt es sich bei dem „Ufology Diploma Course“ nicht um ein Studium im klassischen Sinne, sondern mehr um eine Art anerkannte Aus- oder Weiterbildung. So wird der Kurs von einem sogenannten Kompetenzzentrum angeboten, in dem führende Wissenschaftler – oder in diesem Fall führende Ufologen – ihre Erkenntnisse weitergeben. 

Foto: Unsplash/Danie Franco

Als Wissenschaft ist die Ufologie zwar nicht anerkannt, dennoch werden in den zehn Ufologie-Modulen des Kurses Fragen wie „Who or what are UFOs and what do they want?“ so wissenschaftlich wie eben möglich untersucht.

Dank Taylor Swift die englische Literatur verstehen

Mit „Speak Now (Taylor’s Version)“ legte US-Superstar Taylor Swift in diesem Jahr bereits ihr drittes Album neu auf – und stürmte damit mal wieder die Charts. Die Beliebtheit des Popstars will sich die belgische Universität Gent zu Nutze machen, um ihre Studierenden für englische Literatur zu begeistern.

Foto: Martha Asencio-Rhine/Tampa Bay Times via ZUMA Press/dpa

So werden in dem Modul, das ab diesem Herbst „Literature: Taylor’s Version“ heißt, erstmalig historische Texte der englischen Literatur mithilfe der modernen Popkultur und Songs von Taylor Swift analysiert. Konkret sollen Aspekte wie Feminismus, Genrevielfalt, Bildsprache und weibliche Autorenschaft eine Rolle spielen.

Das Wirken einer Band studieren: Der Beatles-Master

Liverpool ist als Geburtsstadt der Beatles gezeichnet von den Spuren der Band. Kein Wunder also, dass Studierende der Liverpool University einen einzigartigen Masterabschluss in „The Beatles: Music Industry and Heritage“ absolvieren können.

Foto: Gerhard Rauchwetter/dpa

In den einzelnen Modulen des zweijährigen Studiums wird vermittelt, wie sich die Musik und das Handeln der Beatles in Kunst, Kultur, Tourismus und Medien auf Liverpool und die ganze Welt ausgewirkt haben. Als Jobaussichten winken den Absolventinnen und Absolventen Stellen in der Musikindustrie, in Museen oder im Musikjournalismus.

Lyts en unyk: Den nordfriesischen Dialekt studieren

In Kiel gibt es den kleinen (lyts) und (en) einzigartigen (unyk) Studiengang „Frisistik“. Während der sechs Bachelorsemester lernen die Studierenden dabei mehr über die friesische Literaturwissenschaft, die Kultur in friesischsprachigen Gebieten und die Sprache selbst. Nach einem erfolgreichen Abschluss können die Studierenden in die Spracharbeit, ins Lehramt oder in kulturellen Bereichen arbeiten. Um Frisistik studieren zu können, braucht es eigentlich nur die Allgemeine Hochschulreife. Allerdings weist die Uni mehrfach auf ein wirklich notwendiges Interesse am Studiengang hin. So sei das Studium extrem persönlich – oder anders formuliert: Die Studierenden „profitieren von einer persönlichen Betreuung.“

Spazieren studieren statt Spazieren gehen

Immer mal wieder tauchen in einigen Architektur- oder Landschaftsstudiengängen Seminare zur Promenadologie, also der Spaziergangswissenschaft auf. Dabei geht es allerdings nicht darum, wie man am besten den einen Fuß vor den anderen setzt, sondern wie Menschen ihre Umwelt bei einem Spaziergang wahrnehmen.

Foto: Unsplash/Kelly Sikkema

So beeinflussen technische und architektonische Gegebenheiten die Entscheidung, wo Menschen spazieren gehen und wo nicht. Als festes Modul ist die Promenadologie aktuell an keiner Universität zu finden. In der Vergangenheit wurde sie aber schon in Kassel und Leipzig gelehrt – zu Fuß, versteht sich.

Cannabusiness: „Bubatz“ trifft BWL

Hinter Cannabusiness versteckt sich genau das, was das Wortspiel bezweckt: Die Lehre, wie das Cannabis-Business funktioniert. Angeboten wird der Kurs von der Sullivan University. Allerdings handelt es sich dabei nicht um ein Studium, sondern ein sogenanntes Study Certificate, eine Art Weiterbildung.

Foto: Unsplash/David Gabrić

Innerhalb von neun Monaten werden die Lernenden über alles von der Herstellung und den Verkauf bis hin zu den Auswirkungen der teils legalen Droge unterrichtet. Ob das Konsumieren auch Bestand des Lernens ist, ist fraglich.

Hacken lernen, um Hacken zu verhindern

Im Bachelorstudiengang „Ethical Hacking“ der schottischen Abertay University lernen die Studierenden, wie sie digitale Sicherheitssysteme knacken können. Das Ziel: Studierende nicht zu Kriminellen, sondern zu Fachkräften der Hackabwehr auszubilden.

Foto: Unsplash/Arget

Nach vier Jahren und einem erfolgreichen Abschluss steht den Studierenden ein zukunftssicherer Arbeitsmarkt in den Bereichen der Informatik und Strafverfolgung offen. Der Studiengang ist zwar bei Weitem nicht die einzige Möglichkeit, Cybersicherheit zu studieren, aber der einzige mit dem schönen Titel „ethisch hacken“.

Kinderbetreuung studieren und professionelle Nanny werden

Vom einfachen Zertifikat bis zum fortgeschrittenen Diplom: Beim „professionellen Nanny-Ausbildungsdiplom“ des International Career Institute (ICI) lernen die Teilnehmenden, professionell Kinder zu betreuen. Der Onlinekurs dauert je nach gewünschtem Abschluss 14 bis 31 Wochen und bereitet unter anderem auf Erste Hilfe und den Umgang mit schwierigen Kindern vor. Teilnehmen kann prinzipiell jeder, der den Kurs zahlt – allerdings weist das ICI explizit darauf hin, dass Eigenschaften wie Geduld, Reife und Verantwortungsbereitschaft durchaus hilfreich in diesem Berufsfeld sind.

Von Jule Trödel


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Über den Autor/die Autorin:

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