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Geld verstehen: Vom Tauschhandel zum Digitalgeld

Geld verstehen: Vom Tauschhandel zum Digitalgeld
Foto: Christian Dubovan/ Montage: MADS

Deutsche Bundesbank und MADS: Geld ist weit mehr als nur Banknoten und Münzen. Damit etwas als Geld dienen kann, muss es mehrere Funktionen erfüllen.


Stell dir eine Welt ohne Geld vor. Waren und Dienstleistungen gäbe es nicht zu kaufen – du müsstest sie eintauschen. Du müsstest also immer jemanden finden, der das anbietet, was du suchst – sei es ein Brot, Schuhe oder eine Fahrradreparatur. Gleichzeitig müsste dieser Tauschpartner auch genau das brauchen, was du anbietest – etwa zwei Stunden Rasenmähen. Und außerdem: Wer würde bestimmen, ob du dafür zwei, drei oder vier Brote bekommst?

Ware gegen Geld

„Eine solche Tauschwirtschaft wäre aufwändig und kompliziert“, bestätigt Ulrich Rosseaux, Leiter des Geldmuseums der Deutschen Bundesbank in Frankfurt/Main. „Deshalb kamen Menschen schon früh auf die Idee, ein Zahlungsmittel zwischenzuschalten. Man tauscht nicht Ware gegen Ware, sondern Ware gegen Geld.“ (Zahlungs- und Tauschmittelfunktion)

„Damit Geld als Zahlungsmittel funktioniert, muss es von allen Beteiligten anerkannt werden“, erklärt Rosseaux. Außerdem muss Geld ausreichend teilbar sein. „Nur wenn es kleine Einheiten wie unsere Cent gibt, lassen sich sehr unterschiedliche Dinge vergleichen, etwa der Preis eines Brötchens mit dem von zwei Stunden Gartenarbeit.“ (Geld als Recheneinheit) Damit man sich von seinem Geld auch zu einem späteren Zeitpunkt noch Dinge kaufen kann, muss es außerdem wertbeständig sein (Wertaufbewahrungsmittel).

„Damit Geld als Zahlungsmittel funktioniert, muss es von allen Beteiligten anerkannt werden.“

Ulrich Rosseaux, Leiter des Geldmuseums der Deutschen Bundesbank in Frankfurt/Main

Unsere Münzen und Banknoten besitzen alle diese Eigenschaften. In Deutschland bringt sie die Deutsche Bundesbank in Umlauf. Mit Euro und Cent kannst du derzeit in 19 EU-Ländern bezahlen. Anstelle von Bargeld kannst du oft deine Bankkarte nutzen oder den Betrag überweisen. Voraussetzung: Du besitzt ein Bankkonto. Das Geld auf dem Bankkonto nennt man Buchgeld. Hebt man Buchgeld vom Bankkonto ab, verwandelt es sich in Bargeld.

Foto: Unsplash.com/rupixen

„Jüngste Erscheinungsform des Geldes ist digitales Geld“, sagt Heike Winter, Expertin für Digitalisierung im Zahlungsverkehr bei der Deutschen Bundesbank. „Es entsteht, wenn jemand Buchgeld auf eine Chipkarte oder sein Smartphone lädt und dieses zum Bezahlen nutzt.“ Nicht als Geld gelten dagegen die sogenannten Kryptowährungen wie der Bitcoin. „Wegen ihres stark schwankenden Wertes eignen sie sich weder als Wertaufbewahrungsmittel noch als Recheneinheit – und auch als Zahlungsmittel werden sie kaum verwendet. Damit handelt es sich beim Bitcoin also auch nicht um eine Währung“, so Winter.

Von Christian Eigner


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