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Tag des Ehrenamtes: Sechs ungewöhnliche Ideen für Engagement

Tag des Ehrenamtes: Sechs ungewöhnliche Ideen für Engagement
Foto: Remi Walle/Unsplash

Von Reiseassistenz bis E-Sport-Verein: Zum Internationalen Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember stellt MADS sechs besondere Möglichkeiten vor, ehrenamtlich tätig zu werden.


Am 5. Dezember ist Internationaler Tag des Ehrenamtes. Der von der UN im Jahr 1985 ins Leben gerufene Tag soll ehrenamtliches Engagement anerkennen und fördern. Beim Stichwort Ehrenamt denken viele zuerst an die klassischen Tätigkeiten in der Suppenküche, der freiwilligen Feuerwehr, Kirche oder dem Sportverein – tatsächlich ist die Ehrenamtspalette jedoch um einiges breiter. MADS stellt sechs ungewöhnliche Ehrenämter vor.

Engagiert Urlauben

Wer gern verreist, kann ehrenamtlich in den Urlaub fahren – zum Beispiel als Reiseassistenz für Menschen mit Behinderung. Je nach Reise sollte man mehrere Tage am Stück Zeit haben und bereit sein, sowohl an der Urlaubs- und Tagesgestaltung als auch bei Haushaltstätigkeiten und nach Bedarf bei der Pflege mitzuhelfen. Einführend gibt es oft ein Seminar und für die Zeit der Reise eine kleine Aufwandsentschädigung.

Für Reise und Unterkunft muss natürlich nichts bezahlt werden. Auch Jugendreisen können von Ehrenamtlichen begleitet werden. Je nachdem, welcher Tätigkeit als Reisebegleitung genau nachgegangen werden soll, kann sogar ein Antrag auf Sonderurlaub gestellt werden. Denn: In jedem Bundesland sind Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber dazu verpflichtet, ihre Angestellten für ehrenamtliche Tätigkeiten freizustellen, wenn diese Tätigkeiten im öffentlichen Interesse liegen.

Katzen vorlesen

Der Klassiker im Bereich des tierischen Ehrenamtes sind wohl Gassigänge mit Tierheimhunden. Die sind jedoch nicht die einzigen Schützlinge im Heim, die Zuwendung brauchen: In vielen Tierheimen kann man sich ehrenamtlich mit Katzen beschäftigen und ihnen vorlesen. Die Idee, Kinder ins Tierheim zu bitten, damit sie dort Katzen vorlesen, stammt ursprünglich aus den USA. Einerseits sollen junge Menschen so ihre Lesefähigkeiten verbessern können, andererseits soll es den oft scheuen Tierheimkatzen ermöglichen, sich besser an Menschen zu gewöhnen.

Rhythmisches Sprechen übt angeblich einen beruhigenden Effekt auf die Tiere aus. Das Angebot richtet sich oft an sehr junge Kinder, die ihre Lesefähigkeiten noch verbessern möchten. Wer aus dem Alter raus ist, kann sich in vielen Tierschutzvereinen aber auch anders einbringen. Oft werden auch Menschen gesucht, die sich ohne Vorlesen geduldig mit den Katzen beschäftigen, mit ihnen schmusen und spielen.

Pflanzen beobachten

Wer gern in der Natur unterwegs ist und den eigenen Spaziergängen mehr Sinn verleihen möchte, wird hier sicher fündig: Der deutsche Wetterdienst (DWD) sucht Pflanzenbeobachterinnen und -beobachter in ganz Deutschland. Bedingung für Teilnehmende ist, sich mit dem zur Verfügung gestellten Material selbst in die Kunst der Phänologie einzuarbeiten, um das Pflanzenwachstum in der Umwelt korrekt dokumentieren zu können. Außerdem müssen Teilnehmende regelmäßig in der Natur am Einsatzort unterwegs sein, beispielsweise weil sie mit dem Hund spazieren gehen oder ohnehin draußen arbeiten.

Die Beobachtungsreihen des DWD laufen zum Teil bereits über Jahrzehnte hinweg. So geben sie Aufschluss über Klimaveränderungen oder helfen, Pollenflugvorhersagen für Allergikerinnen und Allergiker zu erstellen.

Sinnfluencen: Tiktok & Co. für einen guten Zweck nutzen

In Zeiten, in denen ein guter Social-Media-Auftritt für alle professionellen Unternehmen immer wichtiger wird, suchen viele gemeinnützige Organisationen nach Menschen, die ehrenamtlich ihre Accounts betreuen und so zur Sichtbarkeit wichtiger Anliegen beitragen. Allein auf der Ehrenamtsplattform GoVolunteer finden sich zur Suchanfrage „Social Media“ mehr als 400 Angebote.

Ehrenamt ist Handarbeit

Die meisten Ehrenämter basieren auf Teamwork und finden in sozialen Gruppen statt. Aber auch wer introvertiert ist oder zur kalten Jahreszeit nur ungern das Haus verlässt, kann sich engagieren. Der bayerische Verein „Stricken für Obdachlose e.V.“ verbindet Hobby und Einsatz. Dort stricken über 60 Mädchen und Frauen im Alter von 12 bis 91 Jahren warme Kleidung für Bedürftige.

Die Gruppe trifft sich regelmäßig. Wer nicht im Raum Augsburg lebt, kann auch per Post selbstgestrickte Socken an den Verein senden. Oder sich stattdessen nach einer lokalen Alternative umschauen: Ähnliche Aktionen gibt es zum Beispiel in Hannover, Hamburg, Stuttgart, Bochum, Düsseldorf und Münster. Sowohl Selbstgestricktes als auch Wolle wird gerne als postalische Spende angenommen. In Düsseldorf gibt es für engagierte Menschen, die nicht zur Post gehen können sogar Taxis, die Wolle liefern und Gestricktes abholen.

Gaming als Vereinssportart

Nachwuchs trainieren, Vereinsfeiern organisieren oder Mitglieder bekochen – die Möglichkeiten für ein Engagement im Sportverein sind vielfältig. Was vielen neu ist: Auch im E-Sport kann man sich ehrenamtlich engagierten. Der E-Sport-Bund Deutschland schreibt dazu regelmäßig Ehrenämter aus. Auf der Website des Vereins werden zudem eingetragene E-Sport-Vereine in ganz Deutschland gelistet, die helfende Hände oftmals gut gebrauchen können – etwa um Turniere live über die entsprechenden Social-Media-Kanäle zu begleiten oder als Community-Manager zu arbeiten. Wer keinen passenden Verein findet, kann auch an lokalen Schulen nachfragen – viele sind offen für neue Ideen oder haben bereits Projekte und AGs rund um das Thema Gaming, bei denen Engagement gefragt ist.

Von Luna Gebauer


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Über den Autor/die Autorin:

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