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„Star Trek: Discovery“ – Jetzt geht’s zu den Engeln

„Star Trek: Discovery“ – Jetzt geht’s zu den Engeln
Foto:  CBS

In der zweiten Staffel von „Star Trek: Discovery“ geht es wieder in Welten, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat – diesmal mit mehr Witz und Empathie. Beamen wir uns rein!


Der Weltraum wieder. Unendliche Weiten, in die die Föderation ihre Sternenschiffe gleiten lässt. Überwunden sind alle Nationalismen, alle Rassismen, sogar mit Außerirdischen ist der Homo supersapiens des 23. Jahrhunderts gut Freund. Gerade in unseren Zeiten zivilIsatorischen Rückschritts taucht man gern ein in die Pazifismus propagierenden Serien des von Gene Roddenberry in den 50er-Jahren ersonnenen „Star Trek“-Universums. Da ist man netter zueinander.

Die zweite Staffel von „Star Trek: Discovery“ ist witzig und vertraut

Normalerweise. Wie erschrocken war man indes, als 2018 bei Netflix die jüngste „Star Trek“-Serie „Discovery“ an den Start ging. Zwar punktete man mit einer weiblichen Hauptfigur, mit der von der 33-jährigen Sonequa Martin-Green gespielten Michael Burnham, aber: Krieg gegen die Klingonen, ruppiger Umgang mit Gefangenen, ein fieser Captain namens Lorca (Jason Isaacs), eine Nazi-Föderation in einem Paralleluniversum. Das alles geschah nur neun Jahre vor den heißgeliebten Abenteuern von Captain Kirk und Mister Spock.

Das Verstörende konnte nicht so weitergehen. Die zweite Staffel – nicht minder spannend – ist weicher, witziger, vertrauter geraten. Von der Enterprise kommt deren Kommandant Pike, Kirks Vorgänger, an Bord der Discovery. Es geht um eine geheime Mission: Sieben Lichtsignale aus dem All sollen dechiffriert und ergründet werden.

Das erste führt zu einem Asteroiden, auf dem die Hiawatha, ein Medizinschiff der Sternenflotte, gestrandet ist. Ein Landungstrupp entdeckt eine Überlebende (Stand-Up Comedienne Tig Notaro), Burnham kommt fast ums Leben und hat – bevor sie in letzter Sekunde gerettet wird, die Vision einer Engelsgestalt.

Der Himmel ist in „Star Trek: Discovery“ auch die Heimstatt von Engeln

Von der auch die Bewohner einer menschlichen Kolonie reden, die – Zielpunkt des zweiten Lichtsignals – seit mehr als 200 Jahren (also vor der Erfindung des lichtgeschwinden Warp-Antriebs) in einem eigentlich für sie unerreichbaren Winkel des Alls leben. Ein Engel habe sie samt Kirche hierher verbracht, damals im Dritten Weltkrieg. Rätselhaft.

Drei Folgen wurden den Printmedien zur Sichtung gewährt. Noch ist nicht klar, worauf alles hinausläuft. Aber es wird angedeutet, dass der Himmel nicht nur Himmelskörper birgt, zwischen denen sich Astronauten bewegen. So ist die Discovery möglicherweise auf einer ähnlichen Mission wie Kubricks gleichnamiges Schiff in „2001 – Odyssee im Weltraum“ – unterwegs, um die Sache mit Gott und seinen geflügelten Helfern zu klären, unterwegs zum guten Ende.

Anson Mount ist als Captain Pike ein Gewinn für die Serie

Ein Gewinn ist Christopher Pike. Anson Mount, der bärtige Westerner, der in der Serie „Hell on Wheels“ als Cullen Bohannon aufregende Zeiten beim Bau der transkontinentalen Eisenbahn in Amerika erlebte, ist ein handfester und humorvoller Kommandant. Rasiert und wohlfrisiert, im optimistischen Gelb der Forschungsschiffcaptains, übernimmt er gut gelaunt den Kapitänssessel von dem hüftsteifen Kelpianer Saru. Der Geist der Originalserie von 1966 weht – hier begeben sich die obersten Offiziere wieder höchstselbst in Lebensgefahr und es ist natürlich immer das unbekannte Besatzungsmitglied, dessen Beiboot an dicht an dicht tanzenden Planetentrümmern zerschellt.

Einzelne Erlebnisse verbinden sich zu einer 14-Episoden-Geschichte. In der auch wieder Klingonen vorkommen, in der jedoch vor allem die Charaktere zueinander und zum Zuschauer finden. Man mag diese Crew, man erlebt, wie zwei Trauernde – der schweigsame Maschinenraumchef Paul Stamets (Anthony Rapp) und die plappernde Kadettin Sylvia Tilly (Mary Wiseman) einander aufzurichten beginnen.

Spock war nicht nett zu seiner Ziehschwester Michael

Und man erfährt in Rückblenden, wie Burnham, Ziehtochter des Vulkaniers Sarek und seiner menschlichen Frau Amanda, als Kind von ihrem „Bruder“ Spock zurückgewiesen wurde. Und wie sie jetzt nach einer Aussprache sucht, sie aber Spock (gespielt von Ethan Peck, dem Enkel von Gregory Peck) nicht finden kann. Den umweht ein immer abgründigeres Geheimnis, eins, das mit Visionen, mit Irrsinn und Tod zutun hat. Und mit den Engeln.

Und so stehen wir wieder bereit, Woche für Woche in Welten vorzudringen, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Weitere „Star Trek“-Serien sind in Vorbereitung. Ende des Jahres kehrt Jean-Luc Picard aus „Das nächste Jahrhundert“ zurück.

Von Matthias Halbig / RND


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