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Skinny Shaming: Hört auf, meinen Körper zu bewerten

Skinny Shaming: Hört auf, meinen Körper zu bewerten
Foto:  Unsplash/Tom Sodoge

Ob „Spargeltarzan“ oder „Strich in der Landschaft“ – MADS-Autorin Nina ist genervt von Sprüchen über ihren schlanken Körper. 


​„Du bist aber dürr, du solltest mal wieder mehr essen!“ – Sprüche wie diesen höre ich schon, seit ich in die Schule gehe. Ob ich eine Essstörung habe, mir etwas auf dem Herzen liege oder ich mir ein Beispiel an den Magermodels im Fernsehen nehmen würde – all diese Fragen stellen mir Freunde und Bekannte immer wieder über meinen Körper. Nein, verdammt! Ich esse gerne und habe noch nie eine Diät gemacht. Trotzdem wiege ich seit Jahren das Gleiche. 

Der „Strich in der Landschaft“

Besonders als Teenager hat mich mein schmaler Körperbau genervt und verunsichert. Während meine Freundinnen weibliche Rundungen bekamen, war ich weiterhin der „Strich in der Landschaft“ –und bekam das auch zu hören. Das kurvige Idealbild von Frauen wie Kim Kardashian oder Nicki Minaj mit schmaler Taille, großer Oberweite und ausladenden Hüften konnte ich nie bedienen. Umso mehr haben mich die vielen Sprüche verletzt. 

„Iss doch mal was“

Auch heute, mit 22 Jahren, urteilen Menschen immer wieder über meinen Körper. Und damit bin ich nicht alleine. Gehör finden allerdings überwiegend übergewichtige Menschen. Etwa hinter dem Begriff „Bodypositivity“ verbirgt sich eine Bewegung für mehr Selbstliebe und Akzeptanz des eigenen Körpers. Ob Übergewicht oder Cellulite – immer mehr Frauen zeigen im Netz öffentlich ihre kleinen Makel und machen sich für Übergewichtige stark. Und das zu Recht! 

Doch auch als sehr schlanke Person bekommt man immer wieder übergriffige Sprüche zu hören wie „Iss doch mal was“ oder „Du bist doch magersüchtig“. Mehr als 40 000 Postings sind etwa auf Instagram unter dem Hashtag #realwomenhavecurves zu finden. Ich habe keine Kurven, bin ich deshalb keine Frau? Statt Körpertypen jeglicher Art auf- und abzuwerten, sollten wir endlich damit aufhören, uns gegenseitig zu beurteilen. Denn niemand hat das Recht, einen fremden Körper zu bewerten.

Von Nina Hoffmann


Über den Autor/die Autorin:

Nina Hoffmann

Nina (24) studiert Soziologie und kennt somit alle Sprüche über eine Karriere als Taxifahrerin. Statt an ihren Fahrkünsten zu feilen, liest sie lieber Texte über Gender-Fragen und Emanzipation - oder noch besser: Die dazugehörigen Kommentare der Facebook-Nutzer/innen.

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