
Schwarzsein in Deutschland: Wie ist das für dich?

Auch in Deutschland demonstrieren Tausende Menschen nach dem Tod von George Floyd gegen Rassismus und Polizeigewalt. Wie es sich anfühlt, als schwarzer Mensch in Deutschland aufzuwachsen, erzählen diese jungen Afrodeutschen.
Laut einer Zählung der ISD – Initiative Schwarze Menschen in Deutschland von 2008, leben ca. 500 000 Afrodeutsche in Deutschland. Bei den Meisten zählt Rassismus und Diskriminierung zum Alltag. Wie sich das anfühlt, erfahrt ihr hier.

„Wenn man dazu steht schwarz zu sein, wird man akzeptiert und es spielt keine Rolle welchen Migrationshintergrund man hat.“
„Dass ich als gebürtige Deutsche für meine tolle Aussprache gelobt werde, nervt bis heute.“
„Mich wundert es immer wieder, dass es nicht selbstverständlich ist, dass es auch dunkelhäutige Deutsche gibt und dies jedes Mal hinterfragt wird.“

„Ich hatte eine sehr schöne Kindheit,aber mein Migrationshintergrund hat es mir nicht einfach gemacht.“
Einige bekannte Personen der afrodeutschen Geschichte
May Ayim war eine afrodeutsche Dichterin, Pädagogin und Gründungsmitglied der Initiative Schwarze Deutsche 1986. Sie wehrte sich in ihren Gedichten gegen Rassismus und Diskriminierung von Schwarzen.
Jana Pareigis ist die erste schwarze Frau, die im deutschen Nachrichtenjournalismus vor der Kamera steht. Seit 2018 ist sie unter anderem Hauptmoderatorin des ZDF-Mittagsmagazins.

2016 spielte Pareigis in den DW-Dokumentarfilm Afro.Deutschland mit und berichtete über Rassismus von Schwarzen in Deutschland.
2013 zogen Charles M. Huber (CDU) und Karamba Diaby (SPD) als erste afrodeutsche Abgeordnete in den deutschen Bundestag ein. Huber Diabys Büro wurde im vergangenen Monat von Unbekannten beschossen.
Charles M. Huber lebt mittlerweile im Senegal und unterrichtet an von ihm gegründeten Schulen.

Diaby arbeitet weiterhin als Abgeordneter der SPD.
2019 wurde Aminata Touré zur ersten afrodeutschen (Vize-)Parlamentspräsidentin gewählt.

Aminata ist Abgeordnete der Bündnis 90/Die Grünen.