„Sad Hamster“ & Co.: Das sind die Lieblingsmemes der MADS-Redaktion
Alltagssituationen und gesellschaftskritische Botschaften pointiert in einem Bild oder Video zusammengefasst – Memes bereichern die sozialen Medien. Die MADS-Redaktion stellt ihre Favoriten vor.
Der „Sad Hamster“ auf Tiktok
Dieses Meme gibt es noch nicht lange, doch es gehört jetzt schon zu den Favoriten: der „Sad Hamster“, wie er auf Tiktok heißt. Er schaut traurig und mit großen schwarzen Augen in die Kamera – und wird dann in unterschiedliche Hintergründe hineineditiert. Währenddessen spielt eine Violine.
Das Meme stellt oft Situationen dar, in denen man sich traurig oder überfordert fühlt oder die einem einfach im Laufe des Lebens passieren – und es zeigt, dass man oft gar nicht allein mit diesen Gefühlen ist. Ob man es mit 25 Jahren immer noch nicht schafft, richtig einzuparken, oder ob man einfach mehr Wasser am Tag trinken möchte, es aber nicht schafft: Diese Situationen kennen wohl viele. Mittlerweile nutzen auch Unternehmen wie die Deutsche Bahn (DB) das Meme selbstironisch. Was am Zugfahren traurig und überfordernd ist, wissen wohl alle, die schon mal mit der DB unterwegs waren.
Von Josefine Battermann
Und was ist dein Römisches Reich?
Diese Frage hat im vergangenen Sommer nahezu jeden Menschen in den sozialen Medien bewegt: Wie oft denkt man eigentlich ans Römische Reich? Während die meisten Frauen und queeren Menschen darauf mit einem irritierten „Nie?!“ antworteten, scheinen sich viele heterosexuelle Männer überraschend oft mit der antiken Epoche zu befassen. Manche sogar mehrmals täglich.
Wochenlang versorgte uns dieser Geschlechterunterschied mit Meme-Stoff auf Tiktok, Instagram sowie X (ehemals Twitter) und erlangte in kürzester Zeit Kult-Meme-Status. Schließlich hält sich das Römische Reich auch ein Dreivierteljahr später noch im Sprachgebrauch der Gen Z. Ob skurrile Fakten oder Taylor Swift: Woran man oft denkt und was einem wichtig ist, wird mittlerweile mit dem Satz „This is my Roman Empire“ ausgedrückt. So viel popkulturellen Einfluss hätte man den Römern bis vor einem Jahr auch nicht zugetraut.
Von Johanna Stein
Die Leibesmitte ist frei von Unwahrheit
Einmal zurück ins Mittelalter in eine Taverne inmitten der wütenden Pest und Rattenplage – wohl ein Albtraum für die meisten, doch zeitgleich Rezept für ein sehr erfolgreiches Meme. Der Aufbau für die Tiktoks ist stets derselbe: Im Hintergrund ist eine Holzhütte zu sehen, eine Person tanzt davor zu einer Mittelalterversion eines bekannten Popsongs, der Text imaginiert ein Szenario. Der Witz dabei: Moderne Internetkultur wird nahtlos mit der Vergangenheit verbunden.
So wird aus „Hips don’t lie” mal eben „Die Leibesmitte ist frei von Unwahrheit”, aus Eminem der Barde „Schmaler Schatte“, die Knöchel werden zum dritten Met offenbart, Entertainmenthighlight ist die örtliche Steinigung, das Jahr ist 1502. Davon kursieren etliche Varianten, alle spielen mit dem Anachronismus zwischen Gen-Z-Witzen (teilweise ist die Tänzerin die berühmte Vine-Freestyle-Tanzlehrerin) und dem Leben vor mehreren Jahrhunderten auf satirische Art und Weise. Danach ist man trotz aktueller Krisen umso glücklicher, in der Gegenwart zu leben.
Von Marie Bruschek
Generationenkonflikt in einem Meme erklärt
„My parents at 25 vs me at 25“: Die Absurdität der Zeit, in der wir leben, und gleichzeitig den Ursprung der Konflikte und Verständnisprobleme mit unserer Elterngeneration bringt dieses Meme auf den Punkt. Während unsere Eltern mit Mitte 20 an Hauskauf und Kinderkriegen dachten und das Gefühl hatten, in einer heilen Welt zu leben, fühlt sich für Gen Z in diesem Alter alles unsicher an: Es herrschen Krieg und Inflation, die Rente bleibt eh aus, und nach dem abgeschlossenen Masterstudium muss man unterbezahlt in irgendeinem Unternehmen arbeiten und für die Stelle auch noch dankbar sein.
Wegen dieser Gegensätze funktioniert diese Art von Memes so gut. Und wer weiß, vielleicht kann man es ja auch benutzen, um seinen Eltern zu erklären, warum man über manche Sachen denkt, wie man denkt – und wieso sie noch keine Enkelkinder haben.
Von Jennifer Kramer
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