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Reporter ohne Grenzen rufen Merkel dazu auf, Freilassung inhaftierter Journalisten zu fordern

Reporter ohne Grenzen rufen Merkel dazu auf, Freilassung inhaftierter Journalisten zu fordern
Foto: dpa

Bei ihrem Besuch in China soll Kanzlerin Angela Merkel öffentlich die desaströse Lage der Pressefreiheit in dem Land anprangern: Das fordert die Organisation Reporter ohne Grenzen. In keinem anderen Land seien mehr Journalisten im Gefängnis als in China.


Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgerufen, bei ihrem Besuch in China öffentlich eine desaströse Lage der Pressefreiheit anzuprangern. In keinem anderen Land seien mehr Journalisten wegen ihrer Arbeit im Gefängnis als in China, teilte die Organisation am Montag in Berlin mit. Derzeit seien es mindestens 113 Menschen.

„Pressefreiheit muss einen genauso wichtigen Platz einnehmen wie Wirtschaftsthemen. Sie darf nicht nur vage eingefordert werden, sondern es geht darum, Menschenleben zu retten“, sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. „Mit großer Sorge beobachten wir aktuell zehn Fälle in China inhaftierter Bürgerjournalistinnen und -journalisten, die infolge von Misshandlung und schlechter ärztlicher Versorgung im Gefängnis sterben könnten. Frau Merkel muss sich für ihre sofortige Freilassung einsetzen.“

Lies auch: Ausländische Journalisten in China immer mehr unter Druck

Einige inhaftierte Journalisten seien unter lebensbedrohlichen Bedingungen für viele Jahre im Gefängnis, wo sie Opfer von Misshandlung seien und keine angemessene ärztliche Versorgung erhielten, so die Organisation. ROG ist vor allem besorgt über die Situation des 56 Jahre alten Journalisten Huang Qi, der seit zwei Jahren in der Provinz Sichuan festgehalten wird und schwer krank ist. Ende Juli verurteilte ihn ein Gericht zu zwölf Jahren Haft.

Unter dem Eindruck des Handelsstreits zwischen China und den USA sowie den Unruhen in Hongkong reist Merkel von Donnerstag bis Samstag nach China. Merkel wird am Freitag in Peking zu einem Frühstück mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang zusammentreffen.

RND/dpa


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