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Pro & Contra Dating-Apps: Die wahre Liebe online finden?

Pro & Contra Dating-Apps: Die wahre Liebe online finden?
Foto: Nik/Unsplash

Am 24. Juli wird weltweit der Tag der virtuellen Liebe gefeiert. Er soll zeigen, dass man auch auf Dating-Apps den Partner fürs Leben finden kann. Doch ist das wirklich so? Wie sinnvoll sind diese Apps wirklich? Die MADS-Autorinnen Marie und Josefine diskutieren.


Pro: Warum Dating-Apps unser Liebesleben revolutionieren

Wir leben in einer Welt, in der Zeit unser wertvollstes Gut ist und die Suche nach der großen Liebe oft wie die einer Nadel im Heuhaufen erscheint. Enttäuschende Blind Dates, der unerwiderte Gym-Crush und das ständige Hoffen nach der Liebe auf den ersten Blick können nicht der einzige Weg zum Ziel sein.

Das nächste Date könnte nur einen Wisch auf dem Smartphone entfernt sein. Dating-Apps revolutionieren, wie viele junge Menschen ihre Liebe finden. Rund 77 Prozent der 16- bis 29-jährigen Internetnutzenden haben schon einmal online gedatet. Und das mit gutem Grund: Dating-Apps sind nicht nur eine schnelle Art, neue Menschen kennenzulernen, sie ermöglichen auch eine klare Kommunikation. Wonach jemand sucht, ist meist schon im Profil angegeben und beim Swipen direkt ersichtlich. Die Sexualität und andere Beziehungspräferenzen stehen im Alltag nicht jedem auf die Stirn geschrieben. Auf Dating-Apps schon. Auch Hobbys, Interessen und teilweise sogar politische Haltung sind schnell erkennbar. Durch das passgenaue Match-System wird daher ein gezieltes Kennenlernen von Menschen mit ähnlichen Wünschen und Werten ermöglicht. Ob die Liebe zu romantischen Komödien, die Passion für Cricket oder auch das geteilte Interesse an offenen Beziehungen: Auf Bumble, Tinder und Co. findet sich immer jemand, der so tickt wie man selbst. Dating-Apps bieten eine breite Palette an Möglichkeiten und helfen, Menschen zu finden, die man im Alltag vielleicht nie getroffen hätte.

Oberflächlichkeit gibt es auch im echten Leben

Natürlich lässt sich eine gewisse Oberflächlichkeit des ganzen Systems nicht leugnen. Häufig ist es der erste Eindruck, der entscheidet, ob nach rechts oder nach links geswipt wird. Aber ist das nicht außerhalb von Dating-Apps auch so? Menschen treffen grundsätzlich innerhalb von Sekunden Urteile über andere, wenn sie sich das erste Mal begegnen. Also ist es eigentlich gleich, ob beim Speed-Dating, im Club oder auf einer App: Bewertet wird sowieso.

Und auf Dating-Apps hat man den großen Vorteil, dass man das Profil so gestalten kann, wie man gerne wahrgenommen werden möchte. Man lernt so, sich besser zu präsentieren und sich auf unterschiedliche Menschen einzulassen. Zudem fördert das Schreiben und Chatten die eigenen Kommunikationsfähigkeiten, was auch im echten Leben von Vorteil sein kann.

Dating-Apps sind längst mehr als nur ein kurzfristiger Hype. Und mit der richtigen – manchmal auch vorsichtigen – Einstellung können sie eine Bereicherung für das eigene Liebesleben sein.

Von Marie Thielebörger

Foto: Ave Calvar/Unsplash

Contra Dating-Apps: Fake oder Realität?

Oft fangen die Nachteile schon bei der Anmeldung an, denn für viele Dating-Apps müssen zum Teil hohe Mitgliedsbeiträge gezahlt werden, damit man alle Funktionen der App nutzen kann. Bei Lovoo stehen Frauen allerdings ein paar der Premium-Funktionen kostenfrei zur Verfügung, während Männer für diese zahlen müssen. Andere Portale wie Tinder lassen sich fast komplett kostenfrei nutzen – was wiederum bedeutet, dass sich in diesen Apps so ziemlich jeder anmelden kann. So ist zugleich die Gefahr größer, dass man auch auf Fake-Profile trifft, also Profile, hinter denen kein Mensch oder auch ein anderer Mensch steckt, als auf den Bildern und in den Informationen angegeben.

Nicht sofort muss das gesamte Profil ein Schwindel sein, aber beispielsweise können manche Fotos mit verschiedenen Filtern aufgenommen, nachträglich bearbeitet oder auch schon vor sechs Jahren aufgenommen worden sein – und damit zeigen sie nicht wirklich die Person, mit der man gerade schreibt. Dazu kann im Internet jeder von sich behaupten, liebevoll oder organisiert zu sein – oder eben das, was Frau oder Mann gerade hören will – und das im eigenen Profil angeben. Ob das wirklich stimmt, kann frühestens nach einem ersten Date festgestellt werden, das sich somit schnell als eine Enttäuschung oder Zeitverschwendung entpuppen kann.

Geht man bei Tinder durch die von einem Algorithmus vorgeschlagenen Personen – was für manche auch einfach zu unromantisch ist –, kann sich laut Umfragen auch eine Art Suchtverhalten einstellen: Man swipt stundenlang weiter in der Hoffnung, eine Person zu finden, die auf den ersten Blick noch mehr zu einem passt als andere.

Von Josefine Battermann


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Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

Unter diesem Namen sammeln wir Beiträge von Gastautorinnen und -autoren, Autorenkollektiven oder freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei MADS. Die Namen des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin stehen unter dem einzelnen Beitrag.

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