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Pride Month: Zwölf Games, die die queere Community feiern

Pride Month: Zwölf Games, die die queere Community feiern
Foto: Dontnod Entertainment

In immer mehr Videospielen werden gleichgeschlechtliche Beziehungen thematisiert oder LGBTQIA+-Charaktere vorgestellt. MADS stellt euch passend zum Pride Month zwölf solcher Games vor.


Der Juni wird weltweit als Pride Month gefeiert. In diesem Monat zelebriert die LGBTQIA+-Szene Diversität, Sexualität und Geschlechtsidentität und fordert Toleranz, Akzeptanz und rechtliche wie gesellschaftliche Gleichberechtigung. Ein guter Grund also, ein paar der Videospiele vorzustellen, die LGBTQ+-Themen und -Charaktere beinhalten – und die sich zu spielen lohnen.

„The Last of Us”

Denkt man an queere Gaming-Charaktere, fällt einem vermutlich sofort Ellie aus „The Last of Us“ von Naughty Dog ein. In dem Action-Adventure spielt man unter anderem die jugendliche Protagonistin und kämpft in einer Welt voller Zombies ums Überleben. Dass Ellie lesbisch ist, wird zum ersten Mal im DLC „Left Behind“ deutlich. Zusammen mit ihrer Freundin Riley Abel erkundet sie einen stillgelegten Jahrmarkt – und kommt ihr immer näher, bis jedoch etwas Tragisches passiert. An dieser Stelle soll allerdings noch nicht zu viel verraten werden.

„The Last of Us II“ geht noch offener mit Ellies sexueller Orientierung um – sie und eine weitere junge Frau namens Dina sind offiziell zusammen. Gamerinnen und Gamer lernen im zweiten Teil außerdem Lev kennen und erfahren im Laufe des Spiels, dass er sich als trans geoutet hat. Beide Teile sind für Playstation 4 und 5 erhältlich. Der erste Teil lässt sich auch auf dem PC spielen.

Übrigens: Sowohl im ersten Teil der Reihe als auch in der TV-Serie gibt es die beiden Charaktere Bill und Frank, die als eines der ersten offen schwulen Paare in Videospielen gelten.

„Life Is Strange“

Ein weiteres, offensichtlich LGBTQ+-freundliches Spiel ist die „Life Is Strange“-Reihe. Hier treffen Spielerinnen und Spieler auf eine Reihe queerer Charaktere, die realistisch dargestellt und nicht sexualisiert werden und die sowohl lesbische als auch bisexuelle Beziehungen führen.

Hauptprotagonistin Max lernt während der ersten Teile der Reihe, dass sie auf Frauen steht, und trifft im weiteren Verlauf der Spiele beispielsweise auf die nicht binäre Chloe. Der Charakter Finn kann sich – je nach Spielerentscheidung – in Sean vergucken und wurde von Spielerinnen und Spieler oft als pansexuell bezeichnet, da er sich nicht in ein spezifisches Geschlecht verliebt. Auch auf Arthur und Stanley treffen Spielerinnen und Spieler. Die beiden sind ein schwules Pärchen. Die „Life Is Strange“-Teile sind sowohl für Xbox als auch Playstation und PC erhältlich.

„Tell Me Why“

Ein weiteres Spiel der „Life Is Strange“-Macher nennt sich „Tell Me Why“ – und ist diesen Monat übrigens kostenlos für Xbox und PC zu haben. In dem Spiel geht es um die Zwillinge Tyler und Alyson, die gemeinsam versuchen, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten, und so unter anderem das Haus ihrer Kindheit besuchen. Das Spiel dreht sich dabei um psychische Gesundheit und Traumabewältigung – allerdings sehr behutsam.

Fast nebenbei wird zudem erwähnt, dass Tyler ein trans Mann ist. Das Spiel ist bereits mit verschiedenen Preisen – wie dem GLAAD Media Award für gelungene Darstellung von Personen aus der LGBTQ+-Community – ausgezeichnet worden. „Tell Me Why“ ist für PC und Xbox erhältlich.

„Night in the Woods“

Ein weniger bekanntes Spiel ist das Indie-Abenteuer „Night in the Woods“, bei dem Spielerinnen und Spielern zahlreichen skurrilen und humanoiden Charakteren über den Weg laufen. Die Protagonistin Mae hat gerade ihr Studium abgebrochen, um zurück in ihre Heimatstadt zu ziehen. Doch dort hat sich alles verändert, nichts ist mehr, wie es einmal war. Auch wenn ihre Sexualität selten angesprochen wird, ist Mae pansexuell und versucht im Laufe des Spiels, ihre eigene Identität zu finden. Es geht dabei um Gefühle wie Isolation und Depression, die viele Menschen der LGBTQIA+-Community nur zu gut kennen, da sie aufgrund der Gesellschaft ihre echte Identität oft verstecken müssen.

Im Laufe des Spiels trifft man auf zahlreiche weitere queere Charaktere, unter anderem auch auf das schwule Paar Gregg und Angus. Letzterer wurde in seiner Kindheit aufgrund seiner sexuellen Orientierung oft misshandelt. Doch die Message des Spiels ist eindeutig: Die Sexualität der Charaktere wird als normal hingenommen, nicht über-thematisiert und somit sehr gelungen dargestellt. „Night in the Woods“ ist für Playstation sowie für Xbox, PC und Nintendo Switch verfügbar.

„Gone Home“

Ein weiteres kleines Indie-Spiel ist „Gone Home“. Das Spiel erzählt eine interaktive Geschichte aus der Ego-Perspektive, die sich im Jahr 1995 in Nordamerika abspielt. Dabei spielt man Kaitlin, die nachts nach einem Auslandssemester nach Hause zurückkehrt. Allerdings muss sie feststellen, dass niemand aus ihrer Familie zu Hause ist. Daraufhin versucht sie, zu rekonstruieren, was genau vorgefallen ist.

Im Verlauf des Spiels erfährt man so, dass ihre Schwester Sam in ihre Freundin Lonnie verliebt ist. Die Beziehung bereitet jedoch beiden Probleme in der Schule, und auch Kaitlins Eltern akzeptieren die Beziehung ihrer Tochter nicht. Das Spiel ist für PC, Xbox, Nintendo Switch und Playstation 4 verfügbar.

„Horizon Forbidden West“

Ein weiteres AAA-Game, das in dieser Liste nicht fehlen darf, ist „Horizon Forbidden West“. In dem Action-Adventure spielt man Aloy, die in einer dystopischen Welt um ihr Überleben kämpft. Im Jahr 2023 gab es Dutzende Schlagzeilen zu dem Spiel, da in dem DLC „Burning Shores“ angedeutet wurde, dass Aloy an Frauen interessiert ist. Das DLC beendete damit eine Debatte rund um die sexuelle Orientierung der Protagonistin. Ein weiterer Chrarakter des Spiels, Tilda, ist ebenfalsl in einer Beziehung mit einer Frau. Das Spiel ist erhältlich für Playstation und den PC.

„Unpacking“

Bei „Unpacking“ handelt es sich um ein kleines Rätselspiel, bei dem man Gegenstände aus Umzugskartons in Regale und Schränke einräumen muss. Relativ simpel, allerdings erzählt jedes Level dabei eine Geschichte, da viele Erinnerungen und Gefühle hinter den einzelnen Gegenständen stecken. So wird schnell klar, dass die Protagonistin queer ist und bereits zahlreiche Traumata durchleben musste. Hier soll allerdings erneut nicht zu viel verraten werden. Das Spiel gibt es für den PC, Nintendo Switch, Xbox und Playstation.

„This Bed We Made“

Im Third-Person-Thriller „This Bed We Made“ schlüpfen Spielerinnen und Spieler in die Rolle des Zimmermädchens Sophie, das in den 1950er-Jahren in Kanada lebt und plötzlich auf ein Geheimnis stößt, bei dem es um Liebe, Betrug und Mord geht. Spielerinnen und Spieler versuchen nun, ebendieses Geheimnis zu lüften.

Im Verlauf des Spiels wird mehrfach darauf hingedeutet, dass homosexuelle Beziehungen zu dieser Zeit noch nicht erlaubt waren und vor allem homosexuelle Männer oft als pervers bezeichnet oder gar ins Gefängnis gesteckt wurden. Das Hotel, in dem Sophie arbeitet, scheint jedoch ein Safe Space für diese Menschen zu sein. Allerdings hängt es am Spielenden zu entscheiden, ob bestimmte Beweise beseitigt oder der Polizei übergeben werden sollen. Das Spiel gibt es für den PC, Xbox und Playstation.

Honorable Mentions

  • In der Dating-Simulation „Dream Daddy” spielt man einen alleinerziehenden Vater, der auf der Suche nach einem neuen Partner ist. Zudem können Spielende aussuchen, ob der eigene Charakter trans sein soll. Das Spiel ist für Playstation 4, Nintendo Switch und PC verfügbar.
  • „Stardew Valley“ bietet Spielenden die Möglichkeit, ein einfaches, ländliches Leben zu führen und gleichzeitig gleichgeschlechtliche Beziehungen und Ehen zu führen. Das Spiel ist für PS4, Xbox, Nintendo Switch und für den PC verfügbar.
  • Der Hauptfigur Eivor aus dem „Assassin’s Creed Valhalla“ kann je nach Präferenz eine Frau oder ein Mann sein. Eine ähnliche Entscheidungsfreiheit gab es bereits im Vorgänger „Assassin’s Creed Odyssey“. In Valhalla können Spielende allerdings homosexuelle Beziehungen eingehen. Gleiches gilt übrigens auch für „Mass Effect“ und die „Dragon Age“-Reihe. „Assassin’s Creed Valhalla“ gibt es für Playstation, Xbox und den PC.
  • Im Open-World-Action-Game „Cyberpunk 2077“ gibt es insgesamt fünf queere Charaktere, darunter die trans Frau Claire und den bisexuellen Charakter Kerry. Je nachdem, wie sich Spielende entscheiden, sind auch gleichgeschlechtliche Beziehungen möglich.

Von Josefine Battermann


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Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

Unter diesem Namen sammeln wir Beiträge von Gastautorinnen und -autoren, Autorenkollektiven oder freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei MADS. Die Namen des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin stehen unter dem einzelnen Beitrag.

1 Kommentar

  1. Philipp

    Sorry, dass ich jetzt korrigiere aber das Spiel ,,Horizon: Zero Dawn“ hier reinzunehmen ist leider falsch.
    Das Spiel, das gemeint ist dürfte vermutlich,,Horizon: Forbidden West“ sein, was der Nachfolger von Zero Dawn ist und zu dem auch ,,Burning Shores“ als DLC erschienen ist.
    Wollte das nur mal ansprechen, da in Zero Dawn keine queeren Themen thematisiert werden.
    Fun Fact am Rand: In „Horizon: Forbidden West‘‘ wird, im Hauptspiel ohne DLC, neben der Geschichte von Aloy auch die Geschichte von Tilda van der Meer , die ebenfalls lesbisch ist.

    Antworten

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