Authentische Periode: Australische Fernsehzuschauer regen sich über Bindenwerbung auf
Der Bindenhersteller Libra hat im australischen Fernsehen erstmals einen Werbespot gezeigt, in welchem rotes statt hellblaues Blut als Periode verwendet wurde. Hunderte Zuschauer reagierten mehr als empört.
Frauen, die im Bett liegen oder in einer Bibliothek sitzen und lesen, Motorrad fahren, mit Freunden zusammensitzen oder schwimmen: Die Werbung des Bindenherstellers Libra beginnt wie zig andere Werbespots, in denen Frauen mädchenhaft-fröhlich über Wiesen oder Städte hüpfen und sich freuen, dass ihre Hygieneartikel so bombenfest sitzen und kein Tropfen daneben geht.
Doch eine Sache im zweiminütigen Spot ist anders. Etwas, über dass sich nach dessen Veröffentlichung im australischen Fernsehen 600 Zuschauer beschwerten. Als „unangemessen“, „ekelhaft“ oder „beleidigend“ bezeichneten sie laut der Online-Zeitung DerStandard die Werbung.
Rote statt hellblaue Flüssigkeit
Der Grund: Der Hersteller zeigte erstmals rote statt hellblaue Flüssigkeit, wie es auch in Deutschland praktiziert wird. Doch damit nicht genug: Auch Blutflecken in einer Binde sowie leicht rosa gefärbtes Wasser, dass einer Frau beim Duschen das Bein hinunterläuft, flimmerten über den Fernsehbildschirm.
Die Zuschauer wandten sich an die australische Regierungsbehörde, die jedoch die Beschwerden, wie beispielsweise einen Verstoß gegen den Ethikkodex oder dass der Spot für Kinder im Hauptabendprogramm unangebracht sei, zurückwies und die Darstellungen sogar lobte.
#BloodNormal als Inspiration
Der Hersteller Libra hatte sich, inspiriert von der Kampagne #BloodNormal der britischen Schwesterfirma Essity (2017), zum Ziel gesetzt, Tabus zu brechen und die Schamgefühle von Frauen und Mädchen für ihre Periode zu beseitigen.
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