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Nicht die Ehe macht dick – sondern das Zusammenziehen

Nicht die Ehe macht dick – sondern das Zusammenziehen
Foto:  Jörg Carstensen/dpa

Menschen in Beziehungen wiegen im Durchschnitt mehr als Singles. Doch wann schlägt sich eine Veränderung des Beziehungsstatus auf das Gewicht nieder – und warum? Bisher hatte man vermutet, dass es die Ehe ist, die die Paare zunehmen lässt. Doch eine Studie, die nun in „Health Psychology“ erschienen ist und an der mehrere deutsche Forschungseinrichtungen beteiligt waren, zeigt: Das stimmt nicht wirklich.

Die Forscher hatten die Gewichtsentwicklung von rund 20.000 Menschen im Alter von 19 bis 100 Jahren über einen Zeitraum von insgesamt 16 Jahren untersucht. Dabei fanden sie heraus, dass vor allem das erste Zusammenziehen dicker macht. Denn im Schnitt nahmen die Paare nach dem Zusammenziehen etwa doppelt so viel zu, wie Paare in den ersten vier Jahren ihrer Ehe – auch dann, wenn man andere Faktoren wie Stress oder Rauchen herausrechnet.

Nach einer Trennung verlieren Menschen wieder Gewicht

Eine Änderung des Beziehungsstatus bedeute oft auch eine Änderung der alttäglichen Essgewohnheiten, erklärt Ralph Hertwig vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. „In Gesellschaft isst man in der Regel mehr und nimmt somit mehr Kalorien zu sich.“

Wenn sich Paare trennen, dann nehmen sie allerdings auch wieder ab. Der Body-Mass-Index sinkt dann weitestgehend auf den Wert von vor dem Zusammenziehen. Erklärt wird das in der Forschung durch die sogenannte, „Heiratsmarkthypothese“: Wer single ist, will schlanker sein, weil das oft mit Attraktivität assoziiert wird.

Scheidung bedeutet Gewichtszunahme

Bei der Scheidung allerdings haben beide Geschlechter wieder am Meisten zugenommen. Eine mögliche Erklärung dafür sei, dass viele – und besonders Männer – dann wieder in einer neuen Beziehung stecken.

Die Forscher plädieren nun dafür, soziale Faktoren bei der Entstehung von Übergewicht stärker zu beachten. „Mit Blick auf die Gewichtszunahme sind Zusammenziehen und Scheidung wichtige Zeitfenster für die Prävention“, sagt Jutta Matta von der Universität Mannheim.

Von asu/RND


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