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Neues Album: Ariana Grande sagt „Danke!“

Neues Album: Ariana Grande sagt „Danke!“
Foto:  AP

Zwischen Trap und Streicherparts: Das neue Album „Thank U, Next“ von Popstar Ariana Grande steht ab sofort in den Streaming-Diensten zur Verfügung.


Der Albumtitel klingt erstmal nach dem achtlosen Konsum von Musikfans in den Zeiten grenzenloser Verfügbarkeit. Streamen und Vergessen. Der nächste Song, bitte, das nächste Album. „Thank U, Next“ heißt die fünfte Platte von Ariana Grande. Im Titelsong geht es dann aber um anderes – um aufgegebene Liebschaften und um die Dankbarkeit, an anderen Menschen gewachsen zu sein. Sean war kein Hauptgewinn, über die Songs, die sie über Ricky geschrieben hat, habe sie hinterher gelacht, heißt es im Text. Grande klingt abgeklärt, bis sie dann auf Malcolm zu sprechen kommt: „Ich wünschte, ich könnte ,Danke‘ zu Malcolm sagen. Denn er war ein Engel.“

Ariana Grande sagt „Thank U“ und hofft, dass es irgendwo ankommt

Malcolm ist Malcolm James McCormick alias Mac Miller. Eindreiviertel Jahre war Grande mit dem Rapper („The Divine Feminine“) liiert. Im Mai 2018 gab das Paar seine Trennung bekannt, am 7. September wurde der 26-jährige Rapper tot in seinem Haus in Los Angeles aufgefunden – eine Überdosis Drogen, Schmerzmittel, Alkohol. Und jetzt sagt sie eben trotzdem „Thank U“ und hofft, dass es irgendwo ankommt. Eine Katastrophe – es war nicht die erste in ihrem Leben.

„Thank U, Next“ kommt nur ein knappes halbes Jahr nach „Sweetener“, einen solch raschen Veröffentlichungstakt gab es zuletzt in den Zeiten der Beatles. „Sweetener“ wiederum war das Album, das dem Anschlag von Manchester folgte. Bei einem Ariana-Grande-Konzert am 22. Mai 2017 ließ ein Islamist in der Manchester Arena eine selbstgebaute Bombe detonieren. 23 Menschen starben, 139 wurden schwer verletzt, die Hälfte davon Kinder.

Mit dem Song „No Tears Left to Cry“ versuchte Grande das Unfassbare für sich zu fassen. Eine Schweigeminute am Ende der Ballade „Get Well Soon“ galt den Opfern. Und im Song „The Light is Coming“ dann die Hoffnung: „Das Licht kommt / um alles zurückzugeben, was die Dunkelheit gestohlen hat.“

Viel Trap, viel Streicher –Grande geht den beschrittenen Weg weiter

Zugleich präsentierte das Album erwachsenere Klänge, vollzog sich die Weiterentwicklung des Teeniestars zu einer ernsthaften Musikerin. Flankiert von Stars wie Pharrell Williams und Missy Elliott bot Grandeeinen futuristischen Mix aus zeitgenössischem Rhythm’n’Blues, HipHop, House, Reggae und den Elektroklängen des HipHop-Vetters Trap.

Diesen Weg hin zu mehr Synthsounds beschreitet Grande auf „Thank U, Next“ weiter, das ab Freitagmorgen um 6 Uhr (MEZ) weltweit online ging. Eigentlich hatte sie kurz nach Mac Millers Tod angekündigt, vorläufig keine Musik machen zu wollen. Ging dann aber im Oktober doch noch ins Studio. Mit altbewährten Mitarbeitern wie Tommy Brown, Savan Kotecha und Victoria Monét und mit neuen Leuten wie dem Duo Nova Wav (bekannt vor allem durch ihr Mitwirken am Beyoncé-Jay-Z-Album „Everything is Love“) spielte sie zwölf trappige Songs ein – vom ätherischen „Imagine“ bis zur sanften, leicht boshaften neuen Single „Break up with Your Girlfriend, I’m Bored“.

Singles sind hier einige zu finden: Das reggaehafte „Bad Idea“ oder das spukig-balladeske „Ghostin‘“ haben Hitpotenzial. Und was „7 Rings“, ihre derzeit weltweite Nummer 1 (Deutschland Platz 4) so unwiderstehlich macht, ist wohl die Leihnahme von „My Favourite Things“ aus der Feder von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein. Grande teilt im Übrigen das Faible der Musicalkönige der 40er-Jahre fürs Orchesterhafte. Es gibt auffällig viele Streicherparts.

Grande sagt Nein: Kein Auftritt bei den Grammys

„Noch eine Nacht, noch eine Party, ich sag allen ,Hi‘“, singt sie in „Fake Smile“ sarkastisch über die Oberflächlichkeit des Celebrity-Daseins und die Unmöglichkeit, sich dem Getriebe zu entziehen. Zu den Machern der Grammy-Gala am Sonntag (10. Februar), wo sie für „Sweetener“ und den Song „God is A Woman“ gekürt werden könnte, hat sie immerhin „Nein“ gesagt. Sie wird sie nicht auf der Bühne stehen.

Während Grammy-Produzent Ken Ehrlich erklärte, Grande habe ihm mitgeteilt, es sei zu spät, eine Bühnennummer einzustudieren, wehrte sich der Star: „Ich kann einen Auftritt über Nacht fertigstellen, und du weißt das auch, Ken“, konterte sie auf Twitter. Die Grammys seien „nur ein Spiel“, wurde Grande vom „Rolling Stone“ (US-Ausgabe) zitiert: „Tut mir leid, aber das hat nichts damit zu tun, was Musik für mich ist.“

Der Song „Thank U, next“ schließt mit einer Liebeserklärung Grandesan sich selbst: „Sie lehrte mich Liebe / lehrte mich Geduld / wie man mit Schmerz umgeht / diese Dinge sind unglaublich.“ Grande ist gewachsen, stark geworden, danke, nächste Runde: Am 18. März beginnt in Albany, im Bundesstaat New York ihre „Sweetener“-Welttournee, auf der die beiden jüngsten Alben gemeinsam live vorgestellt werden. Die Deutschlanddaten sind Köln (1. September), Hamburg (5. September) und Berlin (10. Oktober).

neues Album: Ariana Grande: „Thank U, Next“ (Universal, als CD und streambar seit 8. Februar)

Von Matthias Halbig / RND


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