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Neues Tinder-Phänomen: Nach Ghosting kommt Whelming

Neues Tinder-Phänomen: Nach Ghosting kommt Whelming
Foto: unsplash/@helloimnik

Frauen berichten von einem neuen Trend beim Online-Dating: Immer mehr Männer erzählen ihnen, dass sie sich vor Anfragen kaum retten können.


Die Date-Sprache kennt einen neuen Begriff. Ge-was? Ja, richtig! Gewhelmed! Wenn du beim Online-Dating noch nie von Whelming gehört hast, geschweige denn gewhelmed wurdest: Glückwunsch! Deine Match-Auswahl neigt anscheinend nicht zu Arroganz.

Zu viele Dating-Anfragen

Anders als bei Patia Baithwaite. Beim Online-Magazin Self macht sie ihrem Ärger über die Arroganz einiger ihrer männlichen Matches Luft: Statt mit ihr zu flirten, reden die Männer lieber über die unglaubliche Menge ihrer Dating-Anfragen. Die Jungs sind offenbar overwhelmed – zu deutsch: überwältigt – und stellen das gerne zur Schau.

Zack, so wurde das Whelming geboren.

Patia hat da einige Beispiele. „Es sind einfach zu viele“, beklagt eines ihrer Matches. „Es ist wirklich schwierig mit allen zu reden, die mit mir reden wollen. Du würdest das nicht verstehen“, bekommt ihre Freundin von einem anderen Kandidaten zu hören. Eine weitere Freundin erzählt, dass sie von einem Match nach Tipps für seine ganzen anderen Dates gefragt wurde.

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Kommt Whelming von Bumble?

Trotz all der Arroganz: Eine Studie der Amerikanischen Psychologenvereinigung hat gezeigt, dass Tinder-Nutzer ein geringeres Selbstwertgefühl haben als Nicht-Nutzer. Auch auf Reddit beklagt ein Tinder-Nutzer: „Die attraktivsten 20 Prozent der Männer matchen mit den 80 Prozent attraktivsten Frauen. Die unteren 80 Prozent der Jungs kämpfen dann um die unteren 20 Prozent der Mädels.“

Das klingt deprimierend. Geben sich die 20 Prozent der Männer, die anscheinend die Matches abkriegen, deshalb besonders arrogant? Wie lässt sich erklären, dass es gleichzeitig arrogante Whelmer und eine nachgewiesene Unsicherheit unter Online-Datern gibt?

Die Antwort könnte Bumble sein: Da müssen die Frauen die Initiative ergreifen und die Männer anschreiben. Nur bei gleichgeschlechtlichen Matches dürfen beide die erste Nachricht schicken. Mit dieser neuen Rollenverteilung haben vielleicht einige der Männer zu kämpfen – können die plötzlich prall gefüllte Inbox kaum bearbeiten und werden beim Angeben darüber zu Whelmern.

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Whelming muss nicht sein

Und das ist völlig in Ordnung. Der Nutzen vom Online-Dating ist schließlich, möglichst schnell viele Date-Partner zur Auswahl zu haben. Wer davon manchmal overwhelmed ist – schön und gut. Anlass zum Whelming ist das trotzdem nicht: Mit dem eigenen Marktwert hausieren zu gehen ist einfach nur peinlich. Vor allem wenn dieser Marktwert nur eine Anzahl von Online-Nachrichten ist.

Sich dann noch darüber beschweren, dass man angesichts der Anfragen zeitlich nicht hinterher kommt, kostet das nicht – ja genau – Zeit? Und zwar nicht nur den Whelmer. Sondern auch sein Whelming-Opfer. In einem Date wird eine solche Online-Konversation wahrscheinlich nicht mehr enden. Dann doch lieber geghosted statt gewhelmed werden.

Von Jacqueline Hadasch


Über den Autor/die Autorin:

1 Kommentar

  1. ANTE

    ‚I would date the hell out of me.‘

    Heißt das jetzt so etwas wie „wenn ich könnte wie ich wollte, würde ich mich mit allen treffen“?

    Eine gute Übersetzung wäre schick.

    Antworten

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