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Mixed Feelings: Nenda rappt über ihr Gefühlschaos

Mixed Feelings: Nenda rappt über ihr Gefühlschaos
Foto: YouTube/ Nenda (Screenshot)

An manchen Tagen fühlt sie sich zu schwarz, an anderen nicht schwarz genug: Nenda Neururer hat ihr Gefühlschaos in ihren Debüt-Song „Mixed Feelings“ verpackt. Reinhören lohnt sich.


Dirndl, Berge, Wälder, Blasmusik – und Nenda Neururer mittendrin. Das YouTube-Video zu ihrem musikalischen Debüt-Song ist simpel. Es spielt mit Gegensätzen, die eigentlich keine sein sollten. Denn obwohl Nenda in Österreich aufgewachsen ist, löst der Anblick einer jungen Schwarzen im Dirndl noch bei zu vielen Leuten Verwirrung aus. Mit „Mixed Feelings“ spiegelt Nenda ihr persönliches Gefühlschaos wieder. Das Chaos einer Frau, die sich an manchen Tagen zu schwarz, an anderen nicht schwarz genug fühlt.

„In einem Land wo so viele Berge stehen, ist es hart über seine Grenzen rauszugehen“, rappt Nenda mit österreichischem Dialekt. „Aber checkst du, Tirol, dass ich’s Land verlassen hab, weil mich zu viele Leute fragen, ob ich Deutsch sprechen kann?“

Gegenüber der Kronen-Zeitung meint Nenda, die Black Lives Matter-Bewegung (BLM) und die Corona-Pandemie hätten den Song erst ermöglicht. Ihre Arbeit im Theater sei vorerst stillgelegt, weshalb sie die nötige Zeit für die Studiobesuche hatte. BLM habe dagegen das Bewusstsein der Leute für das Thema ihres Songs geschärft. Doch dieses Bewusstsein dürfe jetzt nicht abbrechen, fordert die Musikerin.

„Mixed Feelings“ ist ein Lied über Identität, Selbstbewusstsein und Alltagsrassismus, der nicht böse gemeint ist – aber dennoch Böses auslöst. Auch musikalisch geht Nenda über Grenzen hinaus. Sie kombiniert Funk, Rap, Deutsch und Englisch zu einer Mischung, die das Chaos in ihrem Kopf abbildet und gleichzeitig völlig klar und verständlich beim Hörer ankommt.

Von Nina Hoffmann


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Über den Autor/die Autorin:

Nina Hoffmann

Nina (24) studiert Soziologie und kennt somit alle Sprüche über eine Karriere als Taxifahrerin. Statt an ihren Fahrkünsten zu feilen, liest sie lieber Texte über Gender-Fragen und Emanzipation - oder noch besser: Die dazugehörigen Kommentare der Facebook-Nutzer/innen.

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