„Microdose“: Disarstar veröffentlicht EP mit den Jugglerz
Nach einem Jahr veröffentlicht Disarstar seine neue EP „Microdose“ – gemeinsam mit den Jugglerz. Darauf ist er so ehrlich und gesellschaftskritisch, wie man es von ihm gewöhnt ist.
Disarstar ist brutal und ehrlich. Das kennen die Fans von ihm, und so geht es auch auf der neuen EP „Microdose“ weiter. Zum einen öffnet der Hamburger sein Herz und rappt über Gefühle und Liebe, etwa in „Fremde“ und „Bei dir“. Zum anderen thematisiert er gesellschaftliche Probleme – und natürlich immer wieder seine geliebte Heimatstadt.
„Kiez ist crazy/ Zwischen A.C. und A.B./ Null Perspektive macht lazy/ Und das verstehen die Bonzen nicht“ rappt der 28-Jährige über die zwei Welten in Hamburg. Es ist eine Stadt, in der der Zwiespalt zwischen Villengegenden und Problemvierteln ziemlich deutlich ist.
Disarstar kollaboriert mit den Jugglerz
„Microdose“ ist ein gemeinsames Projekt mit den Jugglerz, die sich vor allem durch Bausas Hit „Was du Liebe nennst“ einen Namen gemacht haben. Auf der neuen EP unterstützt das DJ-, Produzenten- und Label-Team Disarstar mit eingängigen Rap-Beats.
Im Titelsong „Microdose“ spricht der Rapper das Thema Drogen an, das für viele eine große Rolle in den 20ern spielt. Hier unterscheidet sich der Text von denen anderer Rapper. Denn während viele schlicht den Konsum feiern, mindestens normalisieren, schwingt bei Disarstar eine gewisse Melancholie mit: „Aber warum erträgt meine Generation dieses Leben hier nur, wenn sie high ist?/ Du fühlst dich allein, weil du allein bist/ Bist nur was wert, wenn du was leistest/ Du weißt, was der Preis ist/ Wenn die Mischung aus Vino und Emma dann reinkickt.“ Disarstar macht greifbar, dass viele in den Drogen einen Ausweg suchen, während sie sich alleingelassen und vom Leben überfordert fühlen.
Feature mit Esther Graf
Gemeinsam mit den Jugglerz kreiert der Rapper einen Sound aus eingängigen Hip-Hop-Beats, die die starken Texte unterstreichen. In einigen Songs bekommt Disarstar wieder Unterstützung durch andere Künstler wie Esther Graf. Die Sängerin singt in „Monster“ die Hook, schafft damit einen weicheren Sound und bildet einen spannenden Kontrast zu den meist härten Parts mit Disarstars lauter, tiefer Stimme.
Die harte Ehrlichkeit und der Fokus auf gesellschaftliche Probleme machen Disarstar zu einem Rapper, der dem Zeitgeist gerecht wird. Gute geschriebene Zeilen und nachdenkliche Botschaften mit dem Wunsch, die Welt gerechter zu machen, fehlen bei vielen anderen Rappern.