Latin-Soul-Mix: So klingt die neue Kali-Uchis-Platte „Orquídeas”
Erst 2023 hat Kali Uchis ihren Fans ein Studioalbum beschert. Doch nun ist schon eine neue Platte der Musikerin erschienen – die sehr gelungen ist, meint MADS-Autorin Marie.
14 Tracks, eine Spielzeit von rund einer Dreiviertelstunde, und das insgesamt vierte Studioalbum der Musikerin. So lässt sich Kali Uchis‘ „Orquídeas” in Zahlen runterbrechen. Doch wie üblich ist das Ganze mehr als die Summe seiner Teile, denn die 29-Jährige beweist erneut, dass sie in der Liga der internationalen Musik mitspielen darf – und sollte.
Kali Uchis: „Möge Gott diesen Arsch segnen“
Auf Deutsch lautet der Titel „Orchidee“. Keine zufällige Blumenauswahl, denn sie steht für Fruchtbarkeit und ist die Nationalblume Kolumbiens – das Land, aus dem der Vater der Künstlerin Ende der 80er-Jahre geflohen ist. Lateinamerikanische Einflüsse sind nicht zu überhören, der zweisprachige Mix aus Englisch und Spanisch erstreckt sich über Genres wie Salsa und Reggaeton, mal elektronisch, mal voller Partystimmung und mal sanfte Verführung.
Der Topos der Femme Fatale wird bewusst aufgegriffen, das Albumcover erinnert immens an Ariana Grandes Musikvideo zu „God Is A Woman“. Uchis singt dann nebenbei „Möge Gott diesen Arsch segnen“. Sie singt auch gern zusammen mit anderen – wie im lasziven Duett mit Karol G für „Labios Mordidos“. Weiblichkeit ist ein Kernthema. Wer kein Spanisch versteht, der spürt zumindest, dass die Beats zum Hüfteschwingen gemacht sind. So zeigt auch das Musikvideo zu „Tu Corazón Es Mío/Diosa“ eine schwangere Musikerin, die am Ende beschmückt und selbstbewusst tanzt. Uchis erwartet mit Don Toliver ihr erstes Kind.
Neue Musik und neues Kapitel
Weiblichkeit ist aber nicht immer sanft und lieb, in „Te Mata“ wünscht sie sich im sogenannten Bolero-Stil den Tod ihres Exes. Doch ihre charakteristische, sanfte Stimme verlässt Uchis nie. Das Album ist repräsentativ für ein neuen Lebensabschnitt der Künstlerin, die nicht bloß große Erfolge im vergangenem Jahr vorzuzeigen hat, sondern ja auch bald Mutter wird. „Orquídeas” ist eine Statement dazu, wie Pop 2024 aussehen kann: feminin, selbstbewusst, vielfältig.
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