„I’m Glad My Mom Died“: „iCarly“-Star Jennette McCurdy veröffentlicht Biografie
Die aus der Serie „iCarly“ bekannte Schauspielerin Jennette McCurdy hat ein Buch veröffentlicht, in dem sie offen über ihre schwere Kindheit berichtet. Außerdem erhebt sie Vorwürfe gegen den TV-Sender „Nickelodeon“.
Nach außen hat Jennette McCurdy, bekannt durch ihre Rolle Sam in „iCarly“, ein glückliches Bild abgegeben. Durch die Serie wurde sie weltberühmt, ihr Gesicht war neben dem von Kollegin Miranda Cosgrove auf unzähligen Postern und Merchandise-Artikeln zu sehen. In „iCarly“ spielte sie eine Teenagerin, die aus einem schwierigen Elternhaus kam und mit Problemen kämpfte. Wie sich durch ihr neues Buch „I’m Glad My Mom Died“ zeigt, war sie ihrer Rolle Sam näher, als wohl vielen Fans bewusst war. Sie veröffentlichte das Buch am 09. August, zusammen mit dem Verlag Simon & Schuster. Es ist bisher nur auf Englisch verfügbar.
Jennette McCurdy berichtet von Misshandlung
Wie sie in der Biografie schreibt, habe ihre Mutter sie über Jahre hinweg psychisch und körperlich misshandelt. McCurdy wuchs in einem strengen, mormonischen Haushalt auf. Ihre Mutter hatte davon geträumt, Schauspielerin zu werden und projizierte diesen Traum auf ihre Tochter. Außerdem habe sie das junge Mädchen verbal und körperlich missbraucht – bis zum 16. Lebensjahr habe die Mutter darauf bestanden, Jennette zu duschen und sie dabei an intimen Stellen auf Krebssymptome zu untersuchen, schreibt der ehemalige Kinder-Star.
2013 verstarb ihre Mutter an Krebs – für Jennette eine große Erleichterung. Wie sie berichtet, habe sie oft versucht, aus dem Schauspielgeschäft auszusteigen, doch ihre Mutter zwang sie weiterzumachen. Und das, obwohl sie auch am Set von „iCarly“ übergriffiges Verhalten erfahren habe. Sie berichtet davon, wie der Creator der Serie – Dan Schneider – sie in Unterwäsche fotografiert und zum Alkoholkonsum bewegt habe. Laut McCurdy habe ihr der Sender Nickelodeon 300.000 Dollar angeboten, um die Übergriffe nicht öffentlich zu machen. Sie lehnte dieses Angebot ab.
Missbrauch führte zu mentalen Problemen
Durch den jahrelangen Missbrauch durch ihre Mutter und die Übergriffe am Set hat Jennette McCurdy nach eigener Aussage mentale Probleme wie Essstörungen und Alkoholsucht entwickelt. Seit dem Tod ihrer Mutter verbesserte sich ihre mentale Gesundheit jedoch, auch der Zwang zum Schauspielern war weg. Wie sie in ihrem Buch berichtet, hat sie ihre damaligen Beziehungen aufgearbeitet und zeigt keine Symptome von Essstörungen und Alkoholsucht.
Derzeit arbeitet sie an weiteren Büchern und hat bereits einige Kurzfilme produziert. Sogar ein Comeback als Schauspielerin schließt sie nicht aus – aber diesmal aus eigenem Antrieb.
Info: „I’m Glad My Mom Died“ erscheint auf Englisch am 9. August.
Von Tim Klein