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„Hater’s Anthem”: Infinity Song veröffentlicht viralen Song – zu spät?

„Hater’s Anthem”: Infinity Song veröffentlicht viralen Song – zu spät?
Foto: Unsplash/ Solen Feyissa

I love the way it feels to be a hater“: So klang es in den letzten Wochen auf etlichen For-you-Seiten. Jetzt hat die Band Infinity Song den Song „Hater’s Anthem” veröffentlicht – und nicht nur positives Feedback bekommen.


60er Jahre Vibe, ein perfektes Intro für eine Sitcom, geschrieben und gesungen von einer amerikanischen Soft-Rock-Band: Das ist die „Hater’s Anthem” von Infinity Song. Die Band aus fünf Geschwistern hat Mitte Juli zum ersten Mal den Song für eines ihrer Videos benutzt. Seitdem ist der Clip viral gegangen, und die Fans der Band warteten bis heute zum Release des gesamten Tracks.

Warum der Song so erfolgreich auf Tiktok war, ist schnell erklärt: „Hater’s Anthem“ hat einen satirisch-ironisch Ton, und behandelt ein für das Internet zentrales Thema, nämlich das „Haten”. Die Catchphrase „I love the way it feels to be a hater” fasst die Stimmung auf sozialen Netzwerken perfekt zusammen – und auch die Kommentarspalte unter dem letzten Video der Band.

@infinitysongofficial

pov: your life is a sitcom and THIS is the theme song 📺🎙😤

♬ Haters Anthem – Infinity Song

Zu späte Veröffentlichung von „Hater’s Anthem”?

Natürlich kommt der Release jetzt eigentlich schon zu spät. Wie so oft bei unveröffentlichten, viral gegangenen Snippets dauert es von der Demo bis zur fertigen Studioversion länger als der Trendzyklus auf Tiktok, einer sehr kurzlebigen Plattform. Häufig warteten Labels auch zu lange, um eine höhere Popularität zu erreichen. Darüber hat auch der Singer-Songwriter Bronze Avery gesprochen, dessen Track „Scan and Copy“ gerade große Beliebtheit auf Tiktok erlangt hat. Seine Kommentare sind voller Fans, die endlich das ganze Lied hören wollen. Jetzt hat er in einem neuen Video erklärt, wie kompliziert und lang der Prozess von einem 30-sekündigem Clip zu einem fertigen Song ist.

@bronzeavery

Replying to @Greyson ☕ releasing new music is tricky now with tiktok playing a huge factor, but i wouldn’t trade finding you all for the world. it’s so worth it. the more videos we make, the better chance the song has at success #newmusic

♬ SCAN AND COPY – BRONZE AVERY

Tiktoks Effekt auf die Musikindustrie

Die Fans von Infinity Song äußerten sich zum Großteil kritisch unter dem letzten Tiktok, in dem die Band den Release für den 25. August verkündete – mit der fertigen Version des Songs unterlegt. Die klingt natürlich anders als die Demo, ist etwas langsamer und vom Sound qualitativer. Das gefällt vielen Hörern und Hörerinnen nicht: „Nooo speed it up! Speed it up!” heißt es da.

Ironischerweise wird der Song gegen Ende schneller – dann kommt der Part, den die Band vorher geteast hat. Vereinzelt findet man zwar Kommentare wie „these comments make me understand why doja went off bc these commenters truly do not care about the muuuuusic…”, jedoch in der deutlichen Minderheit. Das ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Tiktok die Musikindustrie verändert: Tracks müssen kurz sein, so schnell wie möglich, catchy – und so wie die Fans es wollen.


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Über den Autor/die Autorin:

Marie Bruschek

Marie (20) studiert Weltliteratur. Wenn sie nicht gerade schlechte Wortwitze macht oder sich zum zehnten Mal Mamma Mia anguckt, schreibt sie für MADS über alles, was sie gerade interessiert.

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