Gottesdienste, Kickern und „Young Points“: Nils Meyer mischt die Jugendarbeit auf
Nils Meyer (25) ist neuer Gemeindepädagoge der Gemeinden Curau, Gnissau und Ahrensbök. Mit vielen Ideen möchte er die kirchliche Jugendarbeit voranbringen.
Am Kickertisch liefern sich Nils Meyer und Bjarne Schulz ein Duell. Der neue Gemeindepädagoge und der 15-Jährige aus Curau haben sichtlich Spaß. Der Jugendraum im hellen Obergeschoss des Gemeindehauses in Curau bietet nicht nur Platz für spannende Kicker-Turniere: Eine kleine Küche, eine gemütliche Sitzecke und ein großer Tisch füllen das geräumige Zimmer.
Das war nicht immer so: Als Nils Meyer seine neue Stelle als Gemeindepädagoge in der Kirchengemeinde antrat, glich der Raum einem Lager für Möbel und ausrangierte Elektronik. „Ich habe erst einmal aufgeräumt“, erzählt der 25-Jährige. Das war seine erste Amtshandlung. Inzwischen hat er aber nicht nur ein Zentrum für die jungen Curauer geschaffen: Nils Meyer möchte die Jugendarbeit auch in Gnissau und Ahrensbök wieder aufleben lassen.
Theologie zum Reinschnuppern
Was Nils Meyer bereits initiiert hat, ist der sogenannte „Young Point“. Alle zwei Monate bietet er von Sonnabendnachmittag bis Sonntagvormittag Treffen in den jeweiligen Jugendräumen der Orte an. Die ersten Treffen waren bereits ein großer Erfolg. „Bei den ,Young Points’ verbringe ich mit den Jugendlichen Zeit“, sagt Meyer. Dabei gehe es schon um Theologie, aber auf eine freie Art und Weise. Theologie zum Reinschnuppern sozusagen. Das nächste Treffen mit Übernachtung findet übrigens am Sonnabend in Curau statt. Für Meyer sei es wichtig, dass die Jugendarbeit hier in der Region stattfindet: „Die Jugendlichen sollen sich in allen drei Gemeinden zu Hause fühlen.“
Die wöchentlichen Jugendtreffen
In den drei Kirchengemeinden Curau, Gnissau und Ahrensbök treffen sich jeweils wöchentlich die Jugendgruppen, um sich mit Gleichaltrigen auszutauschen und Spaß zu haben. In Gnissau findet das Treffen dienstags, in Curau donnerstags und in Ahrensbök freitags jeweils von 18.30 bis 20.30 Uhr in den Jugendräumen der jeweiligen Orte statt.
Mit Angeboten, bei denen die Jugendlichen mitgestalten können, möchte der Religionspädagoge die Kirche in den Alltag bringen. „Ich will zeigen, dass die Kirche auch attraktiv sein kann“, sagt er. Religion und Glaube habe viel mit Eigeninitiave zu tun. Kirche solle aber nicht den Glauben vorgeben, sondern nur den Rahmen und den Ort, wo der Glaube ausgelebt werden könne. Nils Meyer ist froh, dass seine Ideen vor allem bei den etwa 50 Konfirmanden der drei Gemeinden Anklang finden. „Das wird von den super angenommen“, betont er.
Traumberuf in Ostholstein
Bjarne Schulz ist häufig bei den Treffen dabei und begeistert von dem neuen Leiter. „Das Ding macht er gut. Wir verstehen uns alle gut mit ihm. Und lustig ist es auch immer“, lobt er. Die positive Rückmeldung der Jugendlichen ist einer der Gründe, warum Nils Meyer sich in Ostholstein „hundertprozentig wohl“ fühle. „Das ist meine Traumstelle. Hier darf ich mich verwirklichen“, sagt er.
Beke Zill