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„Girl’s Girl“: Darum führt der Trend zu Missverständnissen

„Girl’s Girl“: Darum führt der Trend zu Missverständnissen
Foto: Hannah Busing/Unsplash

Sich als Verbündete statt Rivalinnen betrachten – das „Girl’s Girl“ trendet auf Tiktok und Co. und ersetzt so das „Pick me Girl“. Warum der Begriff schnell falsch verstanden werden kann und was das auslöst, erklärt MADS-Autorin Julia.


Sie lästert nicht, sagt einem anderen Mädchen gerne, woher ihr Outfit ist, und gibt selbst einer Fremden sofort Bescheid, wenn sie etwas zwischen den Zähnen hat – es sind unter anderem diese kleinen Taten, die ein sogenanntes „Girl’s Girl“ ausmachen. Das Label, das derzeit auf Tiktok und Co. viral geht, beschreibt ein Mädchen, das immer für andere Mädchen und Frauen da ist und diese unterstützt.

Im Ursprung ist das „Girl’s Girl“ ein direktes Gegenteil zum „Pick me Girl“, das zum Beispiel andere Frauen kleinredet, um selbst bei Männern besser anzukommen. Der Begriff des „Pick me Girls“ ist ebenfalls in den vergangenen Jahren auf Tiktok groß geworden und kritisiert dieses Verhalten. Mit dem Ablegen dieses konkurrenzbehafteten Frauenbilds hat die Gesellschaft jedoch immer noch zu kämpfen. Daher kann die Definition des „Girl’s Girls“, das Frauen als Verbündete statt Rivalinnen sieht, hilfreich sein.

Missverständnis des „Girl’s Girls“ auf Social Media

Auf Plattformen wie Instagram und Tiktok wird der Zusammenhalt unter Frauen und das Verhalten eines „Girl’s Girls“ gefeiert. Manche Userinnen weisen mit emotionalen Reden auf die tiefere Bedeutung des Begriffs hin. Andere demonstrieren, was genau kein „Girl’s Girl“ ist, indem sie „Pick me Girls“ parodieren.

Durch die große Aufmerksamkeit auf Social Media kommt es allerdings auch schnell zu falschen Interpretationen des Labels und daraus entstehen Probleme. So erhalten Influencerinnen wie Kayla Shyx heftige Kritik, wenn sie etwas gegen andere Frauen sagen oder deren Verhalten infrage stellen.

Durch die Betonung auf dem strengen Zusammenhalt unter Frauen entsteht schnell der Gedanke, dass Frauen andere Geschlechtsverbündete nun gar nicht mehr kritisieren dürften – und egal unter welchen Umständen zu ihnen halten müssten, um ein „Girl’s Girl“ zu sein. Dass Frauen andere Frauen wegen ihrer scheinbar fehlenden Loyalität schlechtreden, widerspricht dem Ursprungsgedanken des Konzepts. Der Begriff bezieht sich vielmehr auf den allgemeinen Respekt und die Unterstützung, die Frauen einander entgegenbringen können. Dabei ist es immer noch in Ordnung, mit anderen nicht immer einer Meinung zu sein.

Von Julia Bormann


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Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

Unter diesem Namen sammeln wir Beiträge von Gastautorinnen und -autoren, Autorenkollektiven oder freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei MADS. Die Namen des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin stehen unter dem einzelnen Beitrag.

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