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#freethenipple: Wie frei ist die weibliche Brust?

#freethenipple: Wie frei ist die weibliche Brust?
Foto: Annie Spratt/Unsplash

Der weibliche Nippel ist übersexualisiert, meint MADS-Autorin Olivia. Neuestes Beispiel: Die Oscars. Wie steht es um Bewegungen, Petitionen und Co., die für eine Befreiung der Brustwarze kämpfen? Eine Bestandsaufnahme.


Die Oscars im Jahr 2024: Nicht nur Cillian Murphy, Emma Stone und Co. spielten hier die Hauptrolle, sondern auch die weibliche Brust. Die durchsichtigen Kleider einiger Schauspielerinnen und Rapperinnen waren in manchen Kreisen mal wieder großes Thema. Doch nicht nur bei den Oscars ist die Aufregung groß – auch auf Instagram werden weibliche Nippel zensiert. Warum spielen sie eine so große Rolle?

Foto: Pawel Szvmanski/Unsplash

Nippel sind ein sekundäres Geschlechtsmerkmal wie etwa ein Bart. Doch Sexualtherapeutin Daniela Schiftan erklärt im Interview mit dem SRF, dass Nippel häufig als sexuelles Signal interpretiert werden. Dadurch entstehe eine Tabuisierung. Sexologin Ann-Marlene Henning erklärt dem RedaktionsNetzwerk Deutschland, dies habe kulturell geprägte Hintergründe. Scham und Unterdrückung der weiblichen Sexualität sind laut Henning der Grund für die Tabuisierung. Das kriminalisiert aber gleichzeitig auch den weiblichen Körper und sendet ein ganz eindeutiges Signal: Frauen sollten sich weiterhin für ihren Körper schämen.

Freie Nippel: Was steckt hinter der Bewegung?

Um gegen die ungerechte und unterschiedliche Behandlung weiblicher und männlicher Nippel zu protestieren, hat sich 2012 die „free the nipple“-Bewegung in New York gegründet und durch den Hashtag #freethenipple globale Aufmerksamkeit erreicht. Auch in Deutschland gibt es verschiedene Movements mit dem gleichen Ziel. Die Gruppierung „Gleiche Brust für alle“ fordert zum Beispiel in einer Petition, dass im Artikel 3 des Grundgesetzes verankert wird, dass sich alle Personen unabhängig des Geschlechts oberkörperfrei bewegen dürfen.

Auch wenn die Beiträge zu den Oscars daran zweifeln lassen, hat sich doch schon einiges getan. Seit wenigen Jahren verändern sich die Regeln in Schwimm- und Freibädern in mehreren Städten in Deutschland. Seit Mai 2022 dürfen Frauen in Göttingen oberkörperfrei schwimmen. Immer mehr Kommunen folgten. Zuvor kam es oftmals zu Platzverweisen oder sogar Anzeigen. Ein weiterer Schritt wäre es, zu normalisieren, dass Frauen genauso wie Männer auch oberkörperfrei herumlaufen können – wann immer sie wollen.

Von Olivia Bodensiek


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Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

Unter diesem Namen sammeln wir Beiträge von Gastautorinnen und -autoren, Autorenkollektiven oder freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei MADS. Die Namen des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin stehen unter dem einzelnen Beitrag.

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