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„Es sind die Regierungen, die korrupt sind“: Bella Hadid äußert sich zum Krieg in Nahost

„Es sind die Regierungen, die korrupt sind“: Bella Hadid äußert sich zum Krieg in Nahost
Foto: picture alliance/dpa/Lapresse via ZUMA Press | Gian Mattia D'alberto/Lapresse

Bella Hadid hat ein Statement zu den Geschehnissen der vergangenen Wochen in Israel und Gaza veröffentlicht. Darin fordert das Topmodel mit palästinensischen Wurzeln Aufmerksamkeit für das Leid der Menschen im Gazastreifen.


Fast drei Wochen, nachdem die Terrororganisation Hamas Hunderte Menschen in Israel getötet und als Geiseln genommen hat, hat sich das Supermodel Bella Hadid zu den Geschehnissen in Israel und Palästina geäußert. Hadid, deren Vater Palästinenser ist und die sich in der Vergangenheit öfter zum Nahost-Konflikt positioniert hatte, veröffentlichte einen Post auf ihrem Instagram-Profil.

Ihr Post besteht aus einem Video und einem schriftlichen Statement. Das Video zeigt eine junge Frau, die ein palästinensisches Kopftuch trägt und einen Auszug aus dem Song „Team“ der Popsängerin Lorde mitsingt. Darin heißt es übersetzt: „Wir leben in Städten, die du nie auf Bildschirmen siehst, sie sind nicht besonders hübsch, aber wir wissen sie zu organisieren. Wir leben in den Ruinen eines Palast inmitten meines Traums, und du weißt, wir spielen im gleichen Team.“

Bella Hadid zum Krieg in Nahost: „Verurteile Terrorangriffe auf Zivilisten jeder Art“

Über das Video der jungen Frau wurden Videoschnipsel gelegt, die dem Anschein nach Orte im Gazastreifen zeigen: Städte und Gebäude, dann explodierende Raketen, zerstörte Häuser, bewusstlose Menschen. Einer der Schnipsel ist mit „Massiver Angriff Israels auf Gaza“ markiert.

Ihr schriftliches Statement beginnt Hadid mit den Worten „Vergebt mir mein Schweigen“. Die vergangenen Wochen seien komplex und furchtbar gewesen, sie bekomme täglich Hunderte Todesdrohungen, ihre Telefonnummer sei gegen ihren Willen veröffentlicht worden, doch Angst sei keine Option. „Die Bevölkerung und die Kinder in Palästina, vor allem in Gaza, können sich unser Schweigen nicht leisten. Nicht wir sind mutig – sie sind es“, schreibt das Model.

Hadid drückt ihre Trauer sowohl für die Menschen im Gazastreifen aus als auch für die Angehörigen der durch die Hamas getöteten und entführten Israelis. „Ungeachtet der Geschichte des Landes verurteile ich Terrorangriffe auf Zivilisten aller Art, überall. Frauen und Kinder zu verletzen und sie zu terrorisieren tut nichts für die ‚Free Palestine‘-Bewegung.“ Niemand sollte jemals von seiner Familie getrennt oder ihr ganz genommen werden, das gelte sowohl für Israelis als auch für Palästinenser.

Hadid beschreibt Vertreibung ihrer Familie

Es sei wichtig, das Elend zu verstehen, das es bedeute, Palästinenser zu sein, „in einer Welt, die uns nur als Terroristen sieht, die sich dem Frieden widersetzen“. Ihr Vater sei 1948 in Nazareth geboren, kurz bevor 750.000 Palästinenser vertrieben worden seien. „Meine Familie hat 75 Jahre lang Gewalt gegen Palästinenser erlebt“, so Hadid weiter.

„Wir alle müssen gemeinsam Menschlichkeit und Mitgefühl verteidigen“, fordert Hadid, auch von ihren Regierungen müssten Menschen dies verlangen. „Alle Religionen sind Frieden – es sind die Regierungen, die korrupt sind.“ Gott habe alle Menschen gleichwertig erschaffen, daher müsse alles Blutvergießen, alle Tränen, alle Leichen mit dem gleichen Respekt betrauert werden.

Bella (l.) und ihre Schwester Gigi Hadid, die ebenfalls erfolgreiches Model ist. Foto: picture alliance/dpa/FRE171682 AP | Jeenah Moon

Hadid beschreibt eine „humanitäre Krise“ in Gaza, angesichts derer sich auch im Krieg an Gesetze gehalten werden müsse. Die Menschen in Palästina dürften nicht zu vergessenen Verlusten des Kriegs werden. In den Kommentaren unter dem Post danken Hadids Fans ihr dafür, ihr Mitgefühl für die Menschen in Palästina öffentlich ausgedrückt zu haben. Ihre Schwester Gigi Hadid hatte sich bereits vor mehr als zwei Wochen zu den Geschehnissen geäußert.

Von Franziska Wessel


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Über den Autor/die Autorin:

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Unter diesem Namen sammeln wir Beiträge von Gastautorinnen und -autoren, Autorenkollektiven oder freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei MADS. Die Namen des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin stehen unter dem einzelnen Beitrag.

1 Kommentar

  1. nhiou

    Menschen aus westlichen Ländern, die Mitgefühl für die palästinensische Seite zeigen, werden leider derzeit häufig angefeindet und gecancelt. Dabei vergessen viele, dass es auf beiden Seiten Opfer gibt und das Leid schon viele Jahre andauert. Ebenso bedauerlich, sogar verwerflich finde ist es, Menschen, die Kritik an der Politik Israels üben, als Antisemiten zu bezeichnen. Man kann sehr wohl mit einer Politik nicht einverstanden sein und trotzdem nichts gegen die Bewohner des Landes oder ihre religiöse Ausrichtung haben. Nicht vergessen: Jude bzw. Muslim ist keine Nationalität, sondern ein Glaubensbekenntnis.

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