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Diese Filme basieren auf wahren Begebenheiten

Diese Filme basieren auf wahren Begebenheiten
Foto: Unsplash/Jon Tyson

Von Science-Fiction über Romantik bis zu Animation: Was normalerweise an Filmen fasziniert, sind ihre unglaublichen Geschichten. Einige Filme beruhen aber nicht auf Fiktion, sondern auf wahren Begebenheiten. MADS stellt fünf vor.


„Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“: Mutter aus Bremen verklagt den mächtigsten Mann der Welt

Im Jahr 2002 wurde der in Bremen geborene türkische Staatsbürger Murat Kurnaz rechtswidrig verhaftet und daraufhin 5 Jahre im US-amerikanischen Gefangenenlager Guantanamo inhaftiert. Zwanzig Jahre später erzählt der Spielfilm „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ die Geschichte seiner Mutter, die im Rechtsstreit für seine Freilassung kämpft. Nachdem weder die deutschen noch die türkischen Behörden helfen, versucht Rabiye – zusammen mit Rechtsanwalt Bernard Docke – eine rechtliche Grundlage zu finden, die dabei helfen kann, die Freilassung Murats zu erwirken. Ihr Fall führt sie bis zum Supreme Court in Washington DC, vor dem sie Murats Rechte einklagen.

Der Film erzählt ein emotionales Familiendrama und beleuchtet vor den Hintergründen der Geschehnisse von 9/11 die Schattenseiten der deutschen Außenpolitik und des US-amerikanischen Rechtsstaates. Die Geschehnisse um den Fall Kurnaz werden dabei wahrheitsgetreu verfolgt. Rabiye Kurnaz sagte im Interview mit Radio Bremen, der Film sei realistisch und würde sie in die damalige Zeit zurückversetzen. Unterstützt werde dies durch die glaubwürdige Darbietung der deutsch-türkischen Moderatorin, Comedienne und Autorin Meltem Kaptan, die Rabiyes Charakter und Leidenschaft authentisch porträtiere.

Insgesamt überzeugt die Produktion ebenso filmisch wie inhaltlich und ist genauso spannend wie unterhaltsam. Emotional fühlt man als Publikum konstant mit Rabiye und ihrer Familie mit und fragt sich, wie so etwas im heutigen Rechtssystem passieren kann.

Von Carlotta Krawczyk

„Himmelskind“: Auch wenn alles verloren scheint, können Wunder passieren

Der Film beruht auf der Geschichte der US-amerikanischen Familie Beam. Die zehnjährige Anna wird unheilbar krank und ihre Eltern suchen verzweifelt nach einer Therapie, um ihr das Leben zu erleichtern und sie zu retten. Als sie dann beim Spielen von einem Baum fällt, geschieht ein Wunder, welches sich weder die Familie, noch Annas Ärzte erklären können: Sie ist geheilt.

Anna, ihre Geschwister, Eltern und ihr Arzt Dr. Nurko werden als wichtige Rollen beleuchtet. Der Film bringt einen nicht nur zum Staunen, sondern lehrt auch etwas über den Wert der eigenen Gesundheit. Er basiert auf dem Buch „Miracles from Heaven“, in welchem Annas Mutter Christy Wilson Beam ihre Erfahrungen mit der Krankheit ihrer Tochter und dem schicksalhaften Unfall beschreibt. Streamen kann man „Himmelskind“ unter anderem auf Netflix.

Von Lea Stockmann

„Der verlorene Sohn“: Konversionstherapie durch die Kirche

Als die Eltern von Garrard Conley erfahren, dass ihr Sohn schwul ist, schicken sie ihn in ein Konversionscamp – im Glauben, seine sexuelle Orientierung könne und müsse verändert werden. Welchem Schaden Garrard dort ausgesetzt ist, greift er in seinem Buch „Boy Erased – A Memoir“ auf. 2018 wurde die Autobiografie verfilmt.

Jared, so sein Name im Film, soll in dem Konversionscamp zu einem heterosexuellen Mann „umgepolt“ werden, inklusive einer Dämonenaustreibung. Dazwischen gibt es Rückblenden, die zeigen, welche Spannungen zuvor in der Familie herrschten. Jared ist verunsichert, wie er mit seiner Homosexualität umgehen soll. Sein eigener Glaube scheint unvereinbar mit seinem Empfinden zu sein. Doch trotz der mehr als fragwürdigen „Therapie“ gelingt es Jared, immer mehr zu sich selbst zu finden.

Jared erkennt, dass es nicht um die Frage des Glaubens geht, und dieser im Camp nur als Rechtfertigung herhalten musste. Seine persönliche Entwicklung ist interessant, auch wenn die Handlung immer wieder stockt. Doch die Tatsache, dass Jareds Erfahrungen auf wahren Begebenheiten beruhen, rüttelt einen wieder wach. Leider gehören Konversionstherapien noch lange nicht der Vergangenheit an. Im Abspann des Films wird eine Untersuchung der UCLA erwähnt, laut der in den USA 700.000 Menschen eine Konversionstherapie durchlaufen haben. „Der verlorene Sohn“ ist eine Warnung vor den Auswirkungen solcher Pseudotherapien. Gleichzeitig zeigt der Film aber auch, wie ein junger Mann – auf holprigem Weg – zu Selbstakzeptanz und Selbstachtung finde

Von Tom Schwichtenberg

Sandra Bullock in „Blind Side – Die große Chance“

Das Filmdrama „Blind Side“ beruht auf der Biografie von Michael Oher. Er ist 17 Jahre alt, Schwarz, obdachlos und kämpft sich durchs Leben. Aufgrund seiner Statur – groß und kräftig mit riesigen Händen und starken Beinen – wird er von allen nur „Big Mike“ genannt. Der Vater eines Freundes ist Footballtrainer und erkennt das sportliches Potential des Jungen. Daher verhilft er Michael auf die Schule, an der er eine Mannschaft trainiert. Auf die Schule geht auch der kleine Sean, von allen nur SJ genannt. Dessen Mutter Anne Leigh – gespielt von Sandra Bullock – ist es, die Michael abends allein im strömenden Regen umher gehen sieht, ihn kurzerhand aufnimmt und später sogar adoptiert. Eine enge Bindung zwischen den beiden entsteht. Sie erkennt ebenfalls das sportliche Potential des Jungen und fördert es. Am Ende des Films wird eine Originalsequenz eingespielt, die den realen Michael Oher in einem hochrangigen NFL-Spiel zeigt.

Audiovisuell ist der Film schön umgesetzt. Die Handlung zeigt teils klischeehafte Gegensätze: Schwarz und weiß, arm und wohlhabend, Villenviertel und Armutsviertel. Es ist dennoch eine Geschichte, die an Glück und Vertrauen glauben lässt und zeigt, dass es stets eine scheinbar unmögliche Chance auf Zuneigung und Liebe gibt.

Von Jule Trödel

„Concussion“: Ein Arzt gegen die NFL

Im September 2002 wird der ehemalige American-Football-Profi Mike Webster tot in seinem Auto aufgefunden. Obwohl er auf seiner Position des Centers als einer der besten Spieler aller Zeiten gilt, war er jahrelang obdachlos – um einzuschlafen versetze er sich selbst mit Elektroschocks in Ohnmacht. Seine Verwandten geben später an, seine Persönlichkeit habe sich in den Jahren vor seinem Tod stark verändert. Diagnose nach der Obduktion: Massive Schäden im Gehirn, die sonst nur bei Menschen im hohen Alter nachgewiesen werden können und die dazu noch an Alzheimer oder Demenz erkrankt sind. Für Dr. Bennet Omalu (Will Smith), der die Obduktion durchführt, steht fest: Football hat Mike Webster sein Leben gekostet – und er hat eine neue Krankheit entdeckt, die er Chronisch-Traumatische Enzephalopathie (CTE) nennt.

„Concussion“ erzählt die Geschichte von Dr. Omalu, der die NFL für immer verändert hat. Seine Erkenntnisse führten zu massiven Veränderungen des Sports, die NFL versuchte jedoch zu Beginn, die Forschung von Dr. Omalu aus Angst vor finanziellen Einbußen unter den Teppich zu kehren.

Von Tim Klein


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