Die Sache mit dem Körpergeruch
Geruch ist etwas Dominantes, etwas, das mit dafür verantwortlich ist, ob wir uns wohlfühlen oder eher nicht. Menschen riechen oder duften. Nicht weil sie Parfüm aufgelegt haben, nein, sie verströmen ihren eigenen Duft, ob sie wollen oder nicht.
„Einen wesentlichen Beitrag für den Eigengeruch liefert der Schweiß, der zunächst geruchlos ist“, sagt Tom Kempke, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Chemie der Uni Rostock. Aber: Auf der Haut gibt es eine Mikroflora. „Die Bakterien verarbeiten die Proteine eines Teils des Schweißes aus sogenannten apokrinen Drüsen unter anderem zu Isovalerinsäure, die auch Methylbuttersäure heißt.“ Eine interessante Säure, die beispielsweise beim Fußgeruch eine Rolle spielt.
„Körpergerüche sind wichtig.“ Er ist wie ein Fingerabdruck einzigartig für jeden. Zum Beispiel wissen Babys über den Duft der Mutterbrust, ob es die richtige Mama ist oder nicht. Nicht nur Ärzte werden mithilfe von Gerüchen auf Krankheiten aufmerksam. „Patienten mit Leberschäden riechen nach Ammoniak, Diabetiker nach Aceton“, so der Wissenschaftler.
Dass ältere Leute oder Kinder beim Übergang ins jugendliche Alter anders riechen, stimmt, sagt der Chemiker. „Das hängt mit Veränderungen des Stoffwechsels in bestimmten Lebensphasen zusammen.“ Selbst bekomme man seinen Duft nicht mit, weil es sich um einen „phasischen Reiz“ handelt.
Übrigens hat jede Familie ihre eigene Duftmarke. Das liegt daran, dass die Mitglieder einer Sippe, genetisch bedingt, ähnlich riechen.
Von Klaus Amberger