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Der Schotte aus Mecklenburg

Der Schotte aus Mecklenburg
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Roland Hill sieht ungewöhnlich aus. Sehr schottisch. Einen Dudelsack hat er auch dabei, den er spielen kann. Hill steht im Gymnasium Reutershagen und hält auf Englisch einen Vortrag über Schottland. Dafür kleidet er sich traditionell schottisch. Der 35-Jähre stammt aus Stralsund, wuchs in Barth auf und lebt bei Schwerin. Der gelernte Zahntechniker reist gern, war lange in Australien und Neuseeland, spricht Französisch, Spanisch, Polnisch und Englisch. Hill ist verheiratet und hat zwei kleine Kinder.

Hallo Herr Hill, Sie tragen einen – Rock?

Das ist ein echter schottischer Kilt, ein knielanger Wickelrock, der in Schottland von Männern getragen wird.

Wie ist Ihnen Schottland ans Herz gewachsen?

Als ich vor elf Jahren auf dem Jakobsweg 1000 Kilometer unterwegs war, habe ich Schotten kennengelernt. Ich bin dann nach Schottland gefahren und besuche seitdem immer wieder dieses schöne Land. Zuletzt war ich mit dem Motorrad dort. Die Schotten sind gastfreundliche Rebellen. Das beeindruckt mich sehr. Außerdem mag ich das feuchte-kalte Wetter – das mag ich ja auch in Mecklenburg-Vorpommern so gern.

Sind Sie selbst ein Rebell?

Ja.

Was denken die Schotten über den Brexit?

Sie wollen unbedingt in der Europäischen Union bleiben.

Was halten Sie vom Zustand unseres Bildungssystems?

Ich habe das Gefühl, dass Lehrer oft allein gelassen werden. Sie haben häufig mit Erziehungsaufgaben zu tun, die die Eltern leisten müssten. Lehrer brauchen viel mehr unser Vertrauen. Denn Bildung ist das Wichtigste.

Womit verdienen Sie ihr Geld?

Ich arbeite im Unternehmen meiner Schwiegereltern, das Forst- und Gartengeräte verkauft. Nebenbei bestreite ich ein Fernstudium in Betriebswirtschaft. Ich halte Schafe, beschäftige mich viel mit Whisky und halte Vorträge über diese Spezialität, die ja gerade in Deutschland beliebt ist. Auf dem Gelände des Familienunternehmens steht ein Sägewerk – auch dort habe ich zu tun.

Gehen Sie gern ins Theater?

Dazu fehlt mir die Zeit. Aber ich bin in unserem Dorf Laiendarsteller. Ab und zu stellen wir im Ort eine Vorstellung auf die Beine. Das ist toll.

Sind Sie viel online?

Nein, gar nicht.

Was halten Sie von der 16-jährigen Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg?

Ich finde, dass sie den Nobelpreis verdient hätte. Für das Thema Klimaschutz sich so stark zu machen, finde ich wichtig, so wie die gesamte Friday-for-Future-Bewegung.

Beunruhigen Sie die Klimaveränderungen?

Ich finde vor allem die Verharmlosung des Klimawandels bedenklich. Die Auswirkungen der klimatischen Veränderungen sind erschreckend, zum Beispiel die riesigen und furchtbaren Brände wie im brasilianischen Urwald.

Glauben Sie, dass wir die Erd­­­erhitzung aufhalten können?

Ich bin immer ein Optimist.

Was essen Sie am liebsten?

Ich bin ein absoluter Fleischesser.

Was stört Sie derzeit am meisten?

Dass der Markt mit chinesischen Produkten überschwemmt wird.

Welche Tiere mögen Sie besonders?

Moschusochsen. Das sind die coolsten Viecher, die es gibt.

Was hören Sie für Musik?

Während der Arbeit vor allem schottische Dudelsackmusik.

Von Lasse Jahns, Luise Koball, Mattis Köhlmann, Emil Krull und Klaus Amberger

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