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Depression und Überforderung: Disarstar gibt in „Autopilot“ private Einblicke

Depression und Überforderung: Disarstar gibt in „Autopilot“ private Einblicke
Foto: picture alliance/dpa | Georg Wendt

Rapper Disarstar hat ohne große Vorankündigung seine EP „Autopilot“ veröffentlicht. Darin spricht der Musiker über seine Herkunft, Depression und Angstzustände.


„Kein physisches Produkt, keine Erwartungen. Nur für euch und mich.“ Mit diesen Worten kündigte Rapper Disarstar nur einen Tag vor Veröffentlichung seine neue EP „Autopilot“ auf Instagram an. Genau diese Intimität zwischen ihm und den Zuhörerinnen und Zuhörern findet sich auch in den acht Songs wieder. Anders als auf vergangenen Alben wie „Rolex für alle“ und „Deutscher Oktober“ geht es auf der vergleichsweise ruhigen EP „Autopilot“ nicht nur um Gesellschaftskritik und sein Viertel in Hamburg – er spricht seine eigenen Dämonen an. Gerrit Falius, wie Disarstar mit bürgerlichen Namen heißt, gibt tiefe und ehrliche Einblicke in seinen Gemütszustand und seine Psyche. In den ausdrucksstarken Texten spricht über seine Herkunft, Depression und Angstzustände. 

Disarstar: „Bin depressiv, seit ich denken kann“

„Komme von Schulverweisen und Jugendamt / Von grown up als Alkoholiker / Von Zehner Schore pushen in der Pause“, rappt der Künstler direkt im ersten Song „Schmerz“. So gibt er einen Einblick in Vergangenheit und Herkunft. In der zweiten Strophe geht es dann um Depression: „Und die denken, alles Show in den Songs / Aber ich hab‘ Paranoia, dass ich ’ne Psychose bekomm‘ / Bin depressiv, seit ich denken kann.“

„Autopilot“: Rapper bringt Kurzfilm zum Album heraus

In dem Song „Autopilot“ knüpft der 29-Jährige an seinen heutigen Alltag an. So erzählt er von Überforderung und dem möglichen Resultat, in den Autopilot-Modus zu fallen. „Bin heut ’n erwachsener Mann / Du glaubst nicht, wie vieles ich hasse daran / Würde so vieles unendlich gerne erzähl’n / Doch hab‘ ich das Gefühl, dass ich das nicht mehr kann / Hab‘ zu viele Gefühle verlernt / Ist so vieles in mir, doch ich spür‘ es nicht mehr“, rappt er. Neben dem Album hat der Rapper auch einen Kurzfilm herausgebracht, der die drei Songs „Autopilot“, „112“ und „Nirvana“ umfasst.

Insgesamt gibt Disarstar in der EP viele Einblicke in seine Vergangenheit und seine Psyche. Mit ehrlichen Texten, die auch immer eine politische und gesellschaftskritische Note haben, und seiner Offenheit überzeugt er. Direkt, kritisch und provokant ist er trotz der etwas ruhigeren Töne geblieben. Obwohl der Beat in jedem Song sehr prägnant ist, sind zu Beginn der meisten Lieder leise Gitarrentöne zu hören, die auch während der Songs weiter im Hintergrund präsent sind. Durch diese Mischung wird eine gewisse Melancholie geschaffen, die die Wirkung der Texte unterstützt.


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Über den Autor/die Autorin:

Laura Ebeling

Laura (25) ist Volontärin bei der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und Neuen Presse. Sie studierte Kommunikationsmanagement - oder einfacher gesagt "irgendwas mit Medien". Von ihren Kenntnissen macht sie auch hier Gebrauch und beschäftigt sich gerne mit Themen wie Gleichberechtigung und dem politischen Geschehen.

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