Dating-Studie: Beim ersten Treffen braucht es keine Schmetterlinge
Eine neue Dating-Studie zeigt, dass bei vielen späteren Paaren beim ersten Treffen noch keine Funken sprühen. Doch wer nur darauf hört, verpasst vielleicht eine glückliche Beziehung.
Raserei, vermehrtes Schwitzen, Schmetterlinge im Bauch, Dauergrinsen: Das sind Folgen eines Hormonrauschs, wenn Menschen verliebt sind. Doch dieses Gefühl muss sich nicht sofort einstellen, damit aus den ersten Treffen eine Liebesbeziehung wird. Das hat zumindest eine Umfrage der Partnervermittlung Gleichklang ergeben, die ihre Mitglieder zu dem Thema befragt hat. Die Ergebnisse zeigen sehr unterschiedliche Erfahrungen.
Demnach berichteten gut die Hälfte (51 Prozent) der Befragten von sprühenden Funken, Schmetterlingen im Bauch und sofortigem Verliebt-Sein beim ersten Treffen mit ihrem künftigen Partner. Fast genau so viele der Befragten (49 Prozent) verneinten allerdings, beim ersten Date intensive Gefühle gehabt zu haben.
Jeder sechste war enttäuscht
Immerhin gut ein Drittel der Befragten (34 Prozent) gaben an, dass beim ersten Treffen nur Sympathie bestanden habe. Etwas über ein Sechstel der Befragten (16 Prozent) berichteten sogar von einem kritischen Eindruck oder gar Enttäuschung.
Die Teilnehmer wurden auch befragt, ob Zusammenhänge zwischen den Gefühlen beim ersten Treffen und der späteren Beziehungs-Zufriedenheit bestehen. Zur Beantwortung dieser Frage wurden die Befragten gebeten, die Zufriedenheit mit ihrer Beziehung auf einer 6-stufigen Skala – von sehr glücklich und zufrieden bis sehr unglücklich und unzufrieden – anzugeben.
Erst kritisch, dann weniger glücklich
Befragte, bei denen sofort beim ersten Date die Funken sprühten, gaben im Durchschnitt an, mit ihrer Beziehung sehr glücklich und zufrieden zu sein (höchster Zufriedenheits-Wert). Befragte, bei denen am Anfang nur Sympathie oder gar eine kritische Einstellung bestanden, gaben im Durchschnitt glücklich und zufrieden an (zweithöchster Zufriedenheits-Wert).
Statistisch signifikant war laut der Dating-Plattform lediglich der Unterschied in der späteren Beziehungs-Zufriedenheit zwischen denjenigen mit einem kritischen Eindruck nach dem ersten Date und denjenigen, die sofort verliebt waren.
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Die Beziehung-Zufriedenheit von Befragten, die am Anfang reine Sympathie erlebten, unterschied sich demgegenüber nicht statistisch signifikant von der Beziehungs-Zufriedenheit der sofort Verliebten oder der Befragten mit zunächst kritischem Eindruck.
Keine wesentlichen Unterschiede zeigten sich in der Befragung zwischen Männern und Frauen. Auch das Alter zeigte nur einen geringen Einfluss: Ältere Mitglieder waren minimal seltener beim ersten Date sofort verliebt, erlebten aber später die gleiche Beziehungs-Zufriedenheit.
Nicht auf Schmetterlinge hören
Guido Gebauer, Diplom-Psychologe und Mitbegründer der Dating-Plattform, schließt aus den Ergebnissen, dass Verliebt-Sein nicht sofort beim ersten Treffen aufzutreten brauche. Im Gegenteil: „Fast jede zweite Beziehung beim Online-Dating würde nicht entstehen, wenn Partnersuchende beim ersten Treffen nur auf die Schmetterlinge im Bauch hören würden.“
Intensive Gefühle beim ersten Date könnten aber durchaus als ein positives Signal für eine mögliche Beziehung gewertet werden. Aber auch wenn die Funken nicht sprühten und sogar bei einem anfangs kritischen Eindruck könne sich noch eine glückliche Beziehung entwickeln, wenn die Partnersuchenden sich eine weitere Chance geben.
Von so/RND