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In der ersten Reihe lernt man besser als in der letzten

In der ersten Reihe lernt man besser als in der letzten
Foto:  Marijan Murat/dpa

Wer in der Schule in der ersten Reihe sitzt, ist entweder ein Schwätzer oder ein Streber. So lautet zumindest eine weit verbreitete Annahme.

So oder so könnte das Sitzen vor der Tafel einen entscheidenden Vorteil haben. Einer Tübinger Studie zufolge lernen Schüler in der ersten Reihe im Klassenzimmer besser als in der letzten Reihe. Dies habe sich in einem eigens für das Experiment kreierten virtuellen Klassenzimmer gezeigt, teilten die Graduiertenschule und das Forschungsnetzwerk LEAD an der Universität Tübingen mit.

Die Schüler hatten über Virtual-Reality-Brillen dieselbe Unterrichtssituation erlebt – entweder von einem Sitzplatz nahe der Lehrkraft oder aus der letzten Reihe. „Nach der gemeinsamen Mathematikstunde im Virtuellen Klassenzimmer lösten die Schülerinnen und Schüler der vorderen Sitzreihen Mathematikaufgaben schneller als die der hinteren Reihe“, erläuterte Forscherin Friederike Blume.

Sitzordnung regelmäßig wechseln

Nun seien Konsequenzen aus dieser Erkenntnis für das echte Klassenzimmer zu ziehen. Dazu könne gehören, dass sich die Lehrkraft während des Unterrichts im Klassenraum bewege oder die Sitzordnung der Schüler während eines Schuljahres regelmäßig wechsle.

Laut der Studie profitierten alle Schüler gleichermaßen von der Nähe zum Lehrer. Anders als erwartet waren die Effekte bei Kindern mit Aufmerksamkeits- und Verhaltensschwierigkeiten gleich groß wie bei den anderen Kindern. Sie benötigen weitere Unterstützung, etwa eine gezielte Ansprache, damit sie leichter lernen könnten.

An der Studie hatten insgesamt 81 Jungen und Mädchen aus fünften und sechsten Klassen, vornehmlich von Gymnasien, teilgenommen. Die Ergebnisse sind der Zeitschrift „Learning and Instruction“ veröffentlicht.

Mit Lichtwechsel zu mehr Leistung

Frühere Studien haben schon ergeben, dass schon kleine Veränderungen zu entscheidenden Verbesserungen der Unterrichtssituation führen können. So fördert ein dynamischer Lichtwechsel, bei dem das Licht mal hell, mal dunkler ist, die Leistungskurve der Schüler, wie Pädagogen der Ludwig-Maximilians-Universität München empfehlen.

Auch Farben und abwechselnde Formen sowie regelmäßiges Lüften steigerten die Aufmerksamkeit. Eine schlechte Akustik erschwert das Lernen dagegen immens – und herrscht noch in vielen Klassenräumen.

Lest auch: Warum ein Lehrer in die Heimatländer seiner Schüler gereist ist

Von RND/so/dpa


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