Seite auswählen

Werbung

Chinesisch als Fremdsprache – cool und anders!

Chinesisch als Fremdsprache – cool und anders!
Foto:  Henry & Co./Unsplash

Französisch oder Spanisch? Nö – MADS-Autorin Indra hat sich für Chinesisch als zweite Fremdsprache entschieden. 10 Gründe, warum sie das wieder tun würde.


你好 = Hallo

Chinesisch als zweite Fremdsprache zu wählen bedeutet, nicht nur eine neue Sprache, sondern auch eine ganz neue Schrift zu lernen. Natürlich ist viel Fleiß damit verbunden. Aber es macht mir wahnsinnig Spaß, auch längere Texte mit diesen Schriftzeichen zu schreiben. Die Chinesen benutzen im Alltag rund 3500 verschiedene Zeichen!

Jeder Sechste spricht Chinesisch

Wenn mein Chinesisch irgendwann fließend ist, kann ich mich mit rund 1,2 Milliarden Chinesen unterhalten – also mit etwa jedem sechsten Menschen auf der Welt.

Gut für Grammatikhasser

Wer sich nicht mit Grammatik quälen will, sollte Chinesisch lernen: Es gibt keine Artikel, keine Deklination, keine Konjugation. Natürlich existieren auch im Chinesischen einige Satzbauregeln, aber die sind schnell verinnerlicht. Ein Glück, denn mit den Schriftzeichen hat man ohnehin genug zu tun.

Von Schweinen und Ratten

Mit der neuen Sprache kommt auch gleich ein neuer Kalender: Die Chinesen folgen dem Mondkalender. Das chinesische Neujahrsfest, auch Frühlingsfest genannt, ist das wichtigste traditionelle Fest und Feiertag in China. Es fällt auf den ersten Tag des ersten Monats im chinesischen Kalender (das ist meist Ende Januar oder Anfang Februar – 2019 war es am 5. Februar) und endet mit dem Laternenfest am 15. Tag. Ohne Chinesisch hätte ich auch nicht gewusst, dass wir gerade das Jahr des Schweines haben. Das ist das zwölfte und letzte Tier des Tierkreises. Nächstes Jahr ist dann die Ratte dran, danach der Ochse.

Same same but different

Wörter im Chinesischen haben verschiedene Lautzeichen über den Buchstaben, ähnlich wie in anderen Sprachen. Sie geben an, wie das Wort ausgesprochen werden muss. Im Chinesischen unterscheidet man zwischen vier Lauten und den unbetonten Silben. Die Aussprache ist mir am Anfang schwer gefallen, denn Wörter ändern sich durch verschiedene Lautzeichen nur minimal. Das zu unterscheiden und selbst richtig auszusprechen ist knifflig, wird aber mit der Zeit besser. Trotzdem kann ein falsch ausgesprochenes Wort schnell etwas ganz anderes bedeuten: Vier heißt auf Chinesisch sì, Tod heißt sǐ – da muss man gut aufpassen.

Die lange Geburtstagsnudel

Chinesen lieben Nudeln, deswegen gibt es sie auch in jeder Form und Farbe. Und deswegen essen viele an Geburtstagen keine Torte, sondern Nudeln. Hier kommt die Geburtstagsnudel ins Spiel, eine chinesische Tradition: Diese besonders lange Nudel heißt Chang Shou Mian. Sie verspricht eine glückliche Zukunft, Gesundheit und ein langes Leben. Dabei gilt: Je länger die Nudel, die man am Geburtstag isst, desto besser wird die Zukunft.


Die Chinesen benutzen im Alltag rund 3500 verschiedene Zeichen.
Foto: Indra Madhok

Komplexe Kost

Das komplizierteste Zeichen im Chinesischen besteht aus mehr als 50 einzelnen Strichen. Nicht einmal meine Lehrer können sich das merken. Das ist aber auch nicht so schlimm, denn dabei handelt es sich um das Schriftzeichen einer – Überraschung! – bestimmten Nudel … aber da gibt es ja genügend Alternativen.

Ihm schmeckt‘s nicht!

Neulich im Restaurant saßen Chinesen an meinem Nachbartisch. Natürlich habe ich gelauscht, was sie so reden. Wie absolut cool ist es bitte, wenn man plötzlich Teile davon versteht? Der Eine so: 不好吃。(bù hǎo chī). Gut zu wissen, dass es ihm nicht schmeckt. Wörtlich übersetzt heißt das nämlich: nein gut essen – nicht gut schmecken.

Mehr Mut in Shanghai

Ein Höhepunkt war für mich der knapp dreiwöchige Schüleraustausch in Shanghai. Dabei habe ich gemerkt, wie viele Schriftzeichen ich irgendwo auf der Straße oder im Museum schon lesen kann. Und ich werde mich nie wieder über meine Hausaufgaben beschweren – meine Austauschpartnerin hatte sehr viel mehr zu tun! Meine Gastfamilie war toll und besonders das chinesische Essen hat mir super geschmeckt. Dass ich mich nach dem Essen bedanken und auch sagen konnte, wie lecker es war, hat mich echt stolz gemacht. Leider habe ich mich nicht oft genug getraut, Chinesisch zu sprechen. Ich muss wohl einfach nochmal hin.

Viele Möglichkeiten

Mit Chinesisch als Fremdsprache habe ich viele Optionen. Ich kann es auf Lehramt studieren oder in Kombination mit einem anderen Fach, zum Beispiel Jura oder BWL. Besonders in der Wirtschaft ist Chinesisch sehr gefragt. Ich werde auf jeden Fall weitermachen, denn es ist einfach eine super interessante Sprache – und es macht mir wahnsinnig viel Spaß, sie zu lernen.

谢谢你。- Danke!

Von Indra Madhok


Über den Autor/die Autorin:

Poste einen Kommentar:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Jetzt zum MADS-Newsletter anmelden

Jetzt zum MADS-Newsletter anmelden

Laufend die neuesten Artikel direkt in deine Mailbox -bequemer geht's nicht. Melde dich schnell und kostenlos an!

Du bist erfolgreich angemeldet