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Band Itchy holt Sprecherin der Letzten Generation auf die Bühne – Mikrofon abgeschaltet

Band Itchy holt Sprecherin der Letzten Generation auf die Bühne – Mikrofon abgeschaltet
Foto: Markus Spiske/Unsplash

Dass politische Punkbands politische Inhalte verbreiten, ist selbstredend. Als Itchy eine Sprecherin der Letzten Generation zu sich auf die Bühne holen, geht das dem Donauinselfest allerdings zu weit.


Um auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen, hat die deutsche Pop-Punk-Band Itchy am vergangenen Wochenende auf dem Donauinselfest in Wien eine Aktivistin der Letzten Generation zu sich auf die Bühne geholt. Zwei Minuten wollten die Musiker Sprecherin Bianca geben, um ihre Botschaft loszuwerden und den nächsten Song „Dancing in the Sun“ anzukündigen. Doch dazu kam sie gar nicht.

Nach rund anderthalb Minuten ging der Ton aus. Nach den Worten „Wir werden so lange weiter protestieren, bis Österreich endlich das Grundrecht auf Klimaschutz in der Verfassung stehen hat“ war Schluss, wie auf einem von Itchy veröffentlichten Video auf Instagram zu sehen ist. Der Veranstalter habe das Mikrofon abgedreht, wirft Sänger Daniel Friedl alias „Panzer“ dem Festival vor. Als die Band von der Bühne ging, hätten sie und ihre Crew die Backstage-Pässe abgeben müssen und seien des Geländes verwiesen wurden, schildert Friedl weiter. „Wir wurden rausgeschmissen.“ Er fand die Szenerie skurril: „Es war eine toal friedliche Situation.“

Zwar friedlicher, aber unangekündigter Protest

Auf Nachfrage bestätigen die Veranstaltenden die Geschehnisse auf der Bühne und die Abnahme der Backstage-Pässe. Itchy hätten, nachdem sie ihr Set zu Ende gebracht hatten, den Backstage-Bereich verlassen müssen. Das Abschalten des Mikrofons begründen die Veranstaltenden damit, „dass es sich (…) um einen zwar friedlichen, aber unangekündigten und für uns daher nicht vollständig einschätzbaren Protest handelte. Die Aktivistin hatte durchaus Gelegenheit, ihre Botschaft kurz zu deponieren (…)“. Die Sicherheit und das friedliche Feiern stünden für das Veranstaltungsteam an erster Stelle, weshalb man sich vorbehalte, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, „um den reibungslosen Ablauf zu garantieren“, heißt es weiter. Hinter dem Festival mit freiem Eintritt stecken der Verein Wiener Kulturservice, die Pro Event Team für Wien GmbH und die SPÖ Wien – die sozialdemokratische Partei Österreichs.

Nie wieder Itchy auf dem Donauinselfest

Für die Band ist klar: Auf dem Donauinselfest in Wien spielen sie nie wieder. Auch der Radiosender 88.6, der die Bühne ausrichtet, werde nie wieder ihre Musik spielen. „Wenn du nicht möchtest, dass eine Band politische Inhalte auf deiner Bühne vorträgt, dann solltest du vielleicht auch keine politische Punkrockband auf deine Bühne buchen“, sagt Friedl abschließend.


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Über den Autor/die Autorin:

Chantal Moll

Chantal (27) ist als freie Journalistin in Bremen und Hannover unterwegs. Für MADS beschäftigt sie sich am liebsten mit queeren Themen und dem aktuellen Geschehen. Ansonsten steckt sie ihre Nase gerne in Bücher und rezensiert das Gelesene direkt für uns.

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