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Bändern: Warum Studierende die Reste von anderen essen

Bändern: Warum Studierende die Reste von anderen essen
Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Das liegengebliebene Essen von anderen aufessen? Genau das macht man beim sogenannten Bändern. Dabei geht es vor allem um den Kampf gegen Lebensmittelverschwendung. Wie verbreitet ist das Resteessen von Mensatabletts wirklich?


Zum Start des Wintersemesters berichten mehrere Medien von einem eigenartigen Essenstrend, der insbesondere an Unis in Baden-Württemberg Einzug zu halten scheint: Bändern. Dabei essen Studierende das Essen von Tablets in der Mensa, die bereits auf das Laufband zur Rückgabe gestellt wurden. Reste also, die andere nicht mehr essen wollten.

Kampf gegen Verschwendung

In Interviews gaben Bänderer stets Nachhaltigkeit und den Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung als ihre Motive an. Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft werden in der Außer-Haus-Verpflegung jährlich 1,9 Tonnen Lebensmittel weggeschmissen.

„Bändern“ bereits verboten

Kritiker und die Universitäten auf der anderen Seite sehen Probleme vor allem durch offene Rechtsfragen. Was ist, wenn jemand durch den Verzehr von gebändertem Essen erkrankt? Wer haftet dann dafür?

Foto: Uwe Zucchi/dpa

2016 war Bändern bereits einmal als Bewegung aufgekommen und hatte auch medial Aufmerksamkeit generiert. Die Uni Freiburg – über die jetzt auch wieder die Tagesschau berichtet hat – hatte das Bändern damals sogar verboten, um möglichen Haftungsfragen zuvorzukommen. Gebändert wird dort allerdings trotzdem weiterhin.

Ein sehr kleiner Trend

In den Berichten ist aber auch zu lesen, dass an der Uni Freiburg etwa 15 Personen täglich bändern. An anderen Unis, wie in Lüneburg und Dresden, habe es laut SWR vereinzelt Nachahmer gegeben. Man kann also davon ausgehen, dass es sich beim Bändern eher um einen kleinen, wenn nicht sogar lokalen Trend handelt, der aufgrund von Ekel oder Faszination gerade medial die Runde macht.

Was dieser Trend aber schaffen könnte, ist, Studierende zum Nachdenken anzuregen. Nur weil das Mensaessen durch die Studierendenwerke oft vergünstigt zu haben ist, sollten Lebensmittel nicht leichtsinnig verschwendet werden. Denn alles, was zurück auf die Spülbänder in der Mensa geht, wird weggeworfen.


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Über den Autor/die Autorin:

Jennifer Kramer

Jennifer (22) studiert in Hannover Politikwissenschaft. Damit das Studium nicht zu eintönig wird, schreibt sie nebenbei für MADS über alles, was sie bewegt. Besonders gern über Politik, Kultur und Literatur.

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