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„Atomic Heart“: Was macht das neue Action-Rollenspiel so kontrovers?

„Atomic Heart“: Was macht das neue Action-Rollenspiel so kontrovers?
Foto: Mundfish

Vor wenigen Tagen ist das Action-Rollenspiel „Atomic Heart“ erschienen. Vor allem in sozialen Netzwerken ist das Game stark umstritten – und auch die ukrainische Regierung äußerte sich dazu. Doch warum eigentlich?


Mit einem selbst zusammengestellten Charakter und eigens gebauten Waffen gegen Roboter und Menschen kämpfen: Klingt für viele Gamerinnen und Gamer nach einer neuen Gelegenheit, sich vor die Konsole oder den PC zu setzen. Doch das neue Action-Rollenspiel „Atomic Heart“, das diese Features verspricht, ist stark umstritten. So stark, dass die ukrainische Regierung dazu aufgerufen hat, das Spiel zu verbieten. Das Online-Magazin „PCGamesN“ zitiert aus einem Statement des stellvertretenden Digitalministers Alex Bornyakov, die Regierung wolle einen Brief an Gaming-Größen wie Valve, Microsoft und Sony schicken, der die Forderung eines Verkaufsverbots von „Atomic Heart“ innerhalb der Ukraine enthält. Außerdem wolle man die Firmen dazu aufrufen, Verkäufe des Spiels in anderen Ländern zu limitieren. Doch worum geht es bei der Kontroverse überhaupt?

Seit dem ersten vielversprechenden Trailer, der bereits 2018 erschienen war, erhofften sich Fans von Spielen wie „BioShock“ und „Metro“ ein ähnlich gutes Produkt. Seitdem waren Informationen über das neue Projekt jedoch rar gesät. Zunächst fiel schließlich negativ auf, dass das Spiel vom russischen Spieleentwickler Mundfish hergestellt wurde und die Handlung in einer alternativen Geschichtserzählung der Sowjetunion stattfindet. Das Spiel an sich ist fiktiv, baut aber auf realen Ereignissen wie dem Zweiten Weltkrieg auf.

„Atomic Heart“: Keine Distanzierung von Putin

Für viele stellte ein Spiel eines russischen Entwicklerstudios zum Releasezeitpunkt des ersten Trailers kein Problem dar. Doch als Russland 2022 die Ukraine angriff, änderte sich das – zumal das Releasedatum für „Atomic Heart“ sehr nahe am Jahrestag der russischen Invasion lag. Das Entwicklerstudio wurde mehrfach dazu aufgefordert, Stellung zu beziehen und sich von der russischen Regierung zu distanzieren. Mundfish reagierte, jedoch nur mit einem äußert vagen Statement auf Twitter.

Massive Kritik nach vagem Statement

Das Team verurteile „Gewalt gegen Menschen“ und sei eine „Pro-Friedens-Organisation“, das Unternehmen distanzierte sich jedoch keinesfalls von der russischen Regierung. Im Gegenteil: Es kamen Berichte über Personen auf, die vom Studio auf sozialen Netzwerken blockiert wurden. Sie hatten von Mundfish ein ukrainesolidarisches Statement gefordert. In weiteren Statements beteuerte das Studio, aus Prinzip keine Aussagen zu politischen Themen zu treffen und einfach für Gamerinnen und Gamer da zu sein. Ein ukrainischer Youtuber namens Harenko veröffentlichte wenige Wochen vor Spiel-Release ein Video, in dem er unter anderem die Ironie hervorhob, ein Spiel zu veröffentlichen, in dem es um eine alternative Geschichte der Sowjetunion geht – und dann keine politischen Kommentare tätigen zu wollen.

Einzig der australische Komponist Mick Gordon, der den Soundtrack zum Spiel komponierte, verurteilte den Krieg öffentlich und spendete seine Erlöse aus dem Spiel zur Hilfe der ukrainischen Bevölkerung.

Nach „Hogwarts Legacy“ ist „Atomic Heart“ also der nächste Gaming-Release in diesem Jahr, der mit reichlich Kontroversen einhergeht.


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