Regen macht nass – mehr oder weniger
Ist es besser, schnell durch den Regen zu laufen, um nicht so nass zu werden? Oder ist es egal? Ein Physik-Student gibt Antworten.
Kaum einer wird gern nass, wenn es regnet. Aber vielleicht gibt es eine Variante, möglichst wenig von den Tropfen abzubekommen, wenn man in einen Schauer gerät. Bleibe ich trockener, wenn ich etwa durch den Regen renne oder bleibe ich trockener, wenn ich spaziere?
Martin Hensel (25), Student der Physik an der Uni Rostock und angehender Lehrer, scherzt: „Die Lösung ist einfach: Am besten, man nimmt einen Regenschirm.“ Doch dann überlegt er: „Rennen oder langsam gehen? Es kommt darauf an.“ Denn der Wind spielt eine Rolle. Ist es windstill und die Tropfen fallen, durch die Gravitation animiert, auf die Erde, lohnt sich ein schnellerer Schritt. „Je weniger Zeit ich ungeschützt draußen bin, umso trockener bleibe ich.“
Weht Wind, ist es am sinnvollsten, mit dem Wind zu gehen, idealtypisch mit der Geschwindigkeit des Windes. „Dann läuft man zwischen den Tropfen und wird nur auf dem Kopf und den Schultern nass, Front- und Rückenpartie bleiben trocken. Am schlimmsten ist es, wenn der Wind von vorn kommt. „Dann hilft nur, die Angriffsfläche so klein wie möglich zu halten.“ Also den Oberkörper abwinkeln, bestenfalls in dem Winkel, mit dem der Regen auf mich fällt.
„Franco Bocci von der italienischen Uni Brescia hat sogar in seiner Studie im ‚European Journal of Physics‘ versucht, eine Lösung für das Problem zu finden“, berichtet Martin Hensel. Und? „Er kam zu dem Ergebnis, dass es in den meisten Fällen tatsächlich hilft, einen Sprint einzulegen, um weniger nass zu werden.“ Also, Regenschirm nicht vergessen? „Das ist in diesem Fall die beste physikalische Lösung.“
Von Klaus Amberger
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