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Wincent Weiss besucht seine alte Schule in Eutin

Wincent Weiss besucht seine alte Schule in Eutin
Foto: Popsänger Wincent Weiss gab am Donnerstag Autogramme an der Beruflichen Schule Eutin. Die Schule wurde als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ausgezeichnet“, Wincent Weiss ist der Pate des Projektes. Quelle: Wolfgang Maxwitat

Überraschung an der Beruflichen Schule in Eutin: Zur offiziellen Auszeichnung als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ kam am Donnerstag spontan auch Popsänger Wincent Weiss. Der Sänger hatte sich vor zwei Jahren bereit erklärt, für das Schulprojekt als Pate zu fungieren.


Seit Wincent Weiss die Schulbank an der Beruflichen Schule in Eutin gedrückt hat, hat sich viel verändert: Die Schule sei heute viel diverser, sagte der Popsänger beim Besuch am Donnerstag. Aber auch zu seiner Zeit habe es schon Rassismus, rechte Parolen und Schmierereien an der Schule gegeben: „Das Thema war damals nicht so groß, aber es gab es schon immer.“

Der Sänger hat als junger Schüler eigene Erfahrungen mit Rassismus und Intoleranz gemacht: Er wurde von Nazis als „Skaterzecke“ beschimpft und angegriffen. „Nur weil ich Skateboard gefahren bin und Rockmusik gehört habe, wurde ich in eine linke Schublade gesteckt.“ Auch gegen dieses Schubladendenken will Weiss sich als Pate der Aktion „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ einsetzen.

Zur offiziellen Auszeichnung als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ kam auch Popsänger Wincent Weiss. Weiss ist Pate für das Projekt. Nach dem offiziellen Teil war noch Zeit für Fotos und Autogramme.

Wincent Weiss: „Ich habe ein Sprachrohr“

Weiss ist es wichtig, einfach den Mund aufzumachen: „Ich habe ein großes Sprachrohr, das ich dafür nutzen kann.“ Die sozialen Netzwerke oder Bühnenauftritte nutze er regelmäßig, um zu mehr Toleranz aufzurufen. Dass sich seine ehemalige Schule jetzt auch so stark für das Thema einsetzt, macht ihn stolz: „Hier werden einfach richtig gute Werte vermittelt.“

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Schulleiter Carsten Ingwertsen-Martensen unterstützte die Aktion von Anfang an. Die Schule habe sich durch verschiedene Programme schon immer um Austausch mit anderen Ländern bemüht. Als im Sommer 2015 viele Flüchtlinge nach Deutschland kamen, gab es aber auch unter den Schülern einige kritische Stimmen. Für Ingwertsen-Martensen bietet die Aktion „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ eine gute Möglichkeit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und positiv damit umzugehen.

Schüler: „Wir sind alle gleich“

Auf der Eutiner Schule sind viele Migranten – das nehmen auch die Schüler so wahr. „Die Aktion zeigt, dass wir nichts gegen andere Menschen oder Kulturen haben“, sagt Schüler Damien Maas. Finja Schröder betont: „Es ist wichtig, dass Menschen aufgenommen und gleich behandelt werden.“

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Die Schülerin Sali Akmek kommt ursprünglich aus Syrien. Bei der Integration hatte sie viele Probleme: „Anfangs war es richtig schwer.“ In ihrer neuen Klasse an der Beruflichen Schule fühlt sie sich aber sehr wohl. Sie freut sich, dass bei der Aktion Deutsche und Ausländer zusammenkommen: „Wir sind alle gleich.“

Offizielle Auszeichnung nach zwei Jahren Arbeit

Die Aktion „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ wurde bereits vor zwei Jahren von der Schülervertretung an der Beruflichen Schule initiiert. Seitdem wurden Unterschriften von Schülerinnen und Schülern sowie von Lehrkräften gesammelt, um deutlich zu machen, dass die Schule jede Form von Rassismus und Ausgrenzung ablehnt. Außerdem musste die Schule sich dazu verpflichten, verschiedene Projekte zum Thema Rassismus und Diversität umzusetzen.

Am Donnerstag wurde der Beruflichen Schule dann endlich offiziell die AuszeichnungSchule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verliehen. Medi Kuhlemann von der Aktion Kinder- und Jugendschutz Schleswig-Holstein sagte bei Überreichung der Urkunde, es gebe keinen Raum, der wirklich frei von Rassismus sei. An die Schüler appellierte sie: „Es ist ein Ideal, zu dem ihr euch verpflichtet.“

Annabell Brockhues

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