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Voll Zukunftsangst und Optimismus: Die Shell-Jugendstudie blickt auf die Gen Z

Voll Zukunftsangst und Optimismus: Die Shell-Jugendstudie blickt auf die Gen Z
Foto: Alexis Brown/Unsplash

Ist diese Generation eine verlorene Generation? Von der Politik gefrustet und geplagt von Zukunftsängsten? Die diesjährige Shell-Jugendstudie versucht, ein vollumfängliches Bild der deutschen Jugend zu zeichnen.


Die Shell-Jugendstudie erforscht seit den 50er-Jahren in Deutschland die Befindlichkeiten von Jugendlichen und versucht dabei, die jugendlichen Lebenswelten und den Umgang junger Menschen mit aktuellen Herausforderungen nachzuvollziehen. Die gerade erschienene Studie untersuchte deshalb unter anderem den Umgang der Jugendlichen mit Politik, Krisen und den Nachwirkungen von Corona. Sie beleuchtet aber auch ihre Einstellung zu Bildung und persönlichen Zielen.

Jugend in der Krise?

Wie einige andere Jugendstudien aus diesem Jahr zeigt auch die Shell-Jugendstudie besorgniserregende Entwicklungen der Jugendlichen in puncto Zukunftsängste und Politikverdrossenheit. So haben 80 Prozent der befragten Jugendlichen Angst vor einem Krieg in Europa. Zwölf Prozent der Jugendlichen sind stark politikverdrossen und dadurch für Populismus leichter empfänglich. Daneben gibt es einen Anteil an Jugendlichen, die Staat und Politik gegenüber sehr kritisch eingestellt sind.

Foto: Annette Riedl/dpa

Die Studie hebt aber auch die positiven Tendenzen und Eigenschaften der Jugendlichen hervor. So verurteilen zwei Drittel der Jugendlichen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Beim Israel-Gaza-Konflikt sind die Jugendlichen gespaltener. Auch bei der Angst vor Arbeitslosigkeit und davor, keinen Ausbildungsplatz zu finden, ist ein neuer Tiefstand erreicht. Die Gen Z ist sehr optimistisch, einen Job oder Ausbildungsplatz zu finden.

Shell-Jugendstudie bleibt optimistisch

Andere Jugendstudien zeichneten in diesem Jahr deutlich drastischere Bilder der Generation Gen Z. Man schreibt davon, dass ein Viertel der Jugendlichen das Rechts-Links-Schema ablehnen würde, ein Drittel gab dort an, die AfD oder das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wählen zu wollen. Die Shell-Jugendstudie ergibt ein deutlich gemäßigteres Bild dieser Generation. So zeige ein Großteil der Jugendlichen ein hohes Staatsvertrauen, 75 Prozent der Jugendlichen gibt an, mit der Demokratie in Deutschland zufrieden zu sein. Das Vertrauen in deutsche Institutionen wachse bei Jugendlichen sogar seit 20 Jahren immer weiter an.

Im Vergleich zur jüngsten Shell-Jugendstudie im Jahr 2019 hat sich auch die Einordnung der Jugendlichen ins Rechts-Links-Schema nur leicht verschoben. Der Durchschnitt von ihnen liegt aber immer noch leicht links der Mitte. Studienleiter Prof. Dr. Mathias Albert sagt zusammenfassend: „Junge Menschen sind sehr besorgt, aber pragmatisch und optimistisch zukunftsgewandt.“

Von Jennifer Kramer


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Über den Autor/die Autorin:

Jennifer Kramer

Jennifer (22) studiert in Hannover Politikwissenschaft. Damit das Studium nicht zu eintönig wird, schreibt sie nebenbei für MADS über alles, was sie bewegt. Besonders gern über Politik, Kultur und Literatur.

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