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Verbot von „unangemessener“ Kleidung: Bundeselternrat will Kleidungsregeln an deutschen Schulen

Verbot von „unangemessener“ Kleidung: Bundeselternrat will Kleidungsregeln an deutschen Schulen
Foto: Unsplash/Christian Wiediger

Keine „unangemessene, lottrige, zerrissene oder freizügige Kleidung“: Der Bundeselternrat schlägt Kleidungsregeln an deutschen Schulen vor, um Diskussionen zwischen Kindern und Eltern zu vermeiden.


Wer in der Schule keine angemessene Kleidung trägt, wird nach Hause geschickt, um sich umzuziehen – das schlägt zumindest der Bundeselternrat für die Zukunft vor. Anlässlich der aktuellen Debatte über Einheitskleidung in Frankreich spricht sich der Elternrat für Kleidungsregeln an deutschen Schulen aus, um Diskussionen zwischen Eltern und Kindern zu vermeiden.

Kleidungsregeln gegen „unangemessene“ Outfits

Gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe erläutert Christiane Gotte, die Vorsitzende des Bundeselternrats, den Vorschlag: „Wir empfehlen Schulen, einen Konsens über eine Kleiderordnung zu schließen.“ Dieser solle zudem in die Hausordnungen der Schulen aufgenommen werden, damit Lehrpersonal bei einem Verstoß gegen die Regelungen tätig werden können: „Dann kann man Schülerinnen oder Schüler nach Hause schicken und verlangen, dass sie sich ordentlich anziehen.“

Der Bundeselternrat schlägt vor: Wer „unangemessen“ gekleidet zur Schule kommt, kann nach Hause geschickt werden.
Foto: Jan-Philipp Strobel/dpa

Laut der vorgeschlagenen Kleidungsregeln hat „unangemessene, lottrige, zerrissene oder freizügige Kleidung“ demnach nichts in der Schule verloren. Laut Gotte sei eine generelle Kleiderordnung an deutschen Schulen im föderalen System nicht umsetzbar, dennoch habe eine Kleidungsregelung das Potenzial, Eltern die morgendlichen Diskussionen über die Outfits ihrer Kinder zu ersparen.

Gegenstimmen sprechen von eingeschränkter Selbstbestimmung

Tomi Neckov, stellvertretender Bundesvorsitzender des Verband Bildung und Erziehung, sieht in Schuluniformen und Einheitskleidung einen Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht von Eltern und Kindern. Auch Stefan Düll, Verbandspräsident des Deutschen Lehrerverbandes, spricht sich gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe gegen feste Regelungen aus: „Wir sind in Deutschland aufgrund unserer Geschichte anders auf Freiheit ausgerichtet, auf Selbstbestimmung und Mündigkeit. Eine Formulierung zu finden, die festlegt, wie lang ein T-Shirt sein darf, ist kaum möglich.“


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