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Vapen: Wie gefährlich ist der Jugendtrend wirklich?

Vapen: Wie gefährlich ist der Jugendtrend wirklich?
Foto: Itay Kabalo/Unsplash

Sie sind kompakt, schmecken süß und sind schnell entsorgt: Einweg-Vapes sind unter Jugendlichen beliebter denn je. Eine Präventionsexpertin erklärt, woher der Trend kommt und wie gefährlich Vapen tatsächlich ist.


Bunte Optik, exotische Geschmäcker und leichte Entsorgung: Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO spricht das Image der Einweg-E-Zigarette viele Jugendliche an. Obwohl Produkte dieser Art eigentlich nur an Erwachsene ab 18 Jahren verkauft werden dürfen, kommen viele Jugendliche dennoch an sie heran. Einweg-Vapes gelten als risikoärmere Alternative zu herkömmlichen Zigaretten. Greifen junge Menschen deshalb schneller zur Vape, als eine herkömmliche Zigarette zu probieren?

Jenny Lehnert-Ott kann das bestätigen. Sie ist Leiterin des Fachbereichs Prävention bei der Prisma Suchtberatung in Hannover. „Die Konsumentinnen und Konsumenten denken oft, dass Vapes weniger Schadstoffe enthalten als die herkömmlichen Zigaretten. Zudem riechen die Einweg-E-Zigaretten besser als Zigaretten, haben einen anderen Geschmack und eine andere Aufmachung als diese. Insgesamt kann man sagen, dass die Kombination aus Geruch, Geschmack und Aufmachung den Reiz an den Vapes ausmachen.“ Dennoch würde sie Vapes nicht direkt als Vorstufe zur klassischen Tabakzigarette bezeichnen: „Das Vapen senkt eher eine Hemmschwelle für eine spätere Nutzung von Tabakzigaretten.“

Vapen: Der Einfluss von Vorbildern und Influencern

„Vor allem im Jugendalter sind Vorbilder und Peergroups zur Orientierung wichtig. Gerade Influencerinnen und Influencer haben da inzwischen eine wichtige Rolle eingenommen, denn sie sind mediale Vorbilder“, sagt die Suchtexpertin. „Diese Orientierungssuche kann dazu führen, dass Jugendliche glauben, es sei weniger gefährlich, Vapes zu konsumieren, denn schließlich machen es ihre Idole auch.“ Influencer wie MontanaBlack und Knossi nutzen in ihren Streams häufig nikotinhaltige Vapes.

Wie gefährlich sind Vapes?

Vor allem junge Menschen machen sich nur wenig Gedanken über die gesundheitlichen Folgen, doch die meisten Vapes enthalten Nikotin – der süchtig machende Stoff, der auch in Zigaretten steckt. Eine nikotinhaltige Vape mit einer Kapazität von 600 Zügen ist das Äquivalent zu 20 herkömmlichen Zigaretten. Nur einige wenige Vapes sind hingegen nikotinfrei. Beide Varianten dürfen eigentlich erst an Menschen ab 18 Jahren verkauft werden.

Die Flüssigkeiten in den Verdampfern können auch ohne Nikotin der Gesundheit schaden, denn sie bestehen aus vielen verschiedenen Stoffen, die zum Beispiel dafür sorgen, dass der Dampf süßlich schmeckt, zum Beispiel nach Kiwi, Banane oder Kirsche. Diese Stoffe gelangen beim Einatmen in die Lunge, manchmal können sie zum Beispiel die Atemwege und Augen reizen oder krebserregend wirken. Auch die Langzeitfolgen das Dampfens sind bisher nicht genügend erforscht.

Einweg-Vapes schaden der Umwelt

Einweg-E-Zigaretten sind zudem schädlich für die Umwelt: Sie bestehen aus Plastik und Aluminium und werden dennoch häufig einfach in Mülltonnen entsorgt. Die enthaltenen Flüssigkeiten, sogenannte Liquids, werden mithilfe eines Akkus erhitzt. Dieser kann nicht aufgeladen werden – wenn die Liquids verdampft sind, landen die Akkus also ebenfalls im Müll.

Das für die Energiewende wichtige Lithium, aus welchem die Akkus bestehen, wird auf diesem Weg verschwendet. Diese Einwegprodukte können in der Müllabfuhr zudem durch ihre Akkus Brände auslösen. Deshalb fordern verschiedene Müllbetriebe und auch Umweltorganisationen, dass Vapes in Deutschland verboten werden sollen. Doch wie kann der Konsum von Vapes gestoppt oder reduziert werden? Jenny Lehnert-Ott meint: „Wichtig sind Aufklärung und eine geförderte Risikowahrnehmung, um Jugendlichen das Thema Vapen und die Gefahren, die das konsumieren von den Einweg-E-Zigaretten mitbringt, näherzubringen.“

Von Carlotta Fee Steege und Louis Simon Soldo


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Über den Autor/die Autorin:

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