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Titanic 2.0: Warum streben wir immer nach Superlativen?

Titanic 2.0: Warum streben wir immer nach Superlativen?
Foto: Bianca De Marchi/AAP/dpa

Vor 112 Jahren sank die Titanic, das damals größte Schiff der Welt, für immer auf den Grund des Meeres. Der australische Milliardär Clive Palmer will es nachbauen. Ob das so eine gute Idee ist? MADS-Autorin Sophie bezweifelt es.


Dass die Tragödie der legendären Titanic Menschen berührt und fasziniert, zeigte nicht nur der weltberühmte gleichnamige Kinofilm von Regisseur James Cameron, sondern auch das Unglück des U-Boots Titan. Das machte sich im vergangenen Jahr auf die Suche nach dem Wrack der Titanic am Grund des Meeres. Vor 112 Jahren sank das damals größte Schiff der Welt, das zu seiner Zeit eigentlich als unsinkbar galt. Mehr als 1500 Personen starben, bis heute gilt das Unglück als eines der größten der Schifffahrtsgeschichte. Im Sommer 2023 implodierte das U-Boot Titan, das für das Unternehmen Oceangate Tauchexpeditionen zum Wrack der Titanic anbot – alle fünf Insassen kamen ums Leben.

Titanic-Nachbau: Romantisierung eines Unglücks?

Bereits 2012 gab der Milliardär Clive Palmer erstmals bekannt, dass er das gesunkene Schiff nachbauen will. Nach einigen Verzögerungen nehmen die Pläne des Australiers nun mehr und mehr Form an, die Bauarbeiten sollen Anfang nächsten Jahres beginnen. Soweit möglich, solle das Projekt wie ein Zwilling des Schiffes von 1912 werden, inklusive prunkvollem Ballsaal, luxuriösen Büfetts und Schönheit, soweit das Auge reicht. Doch auch moderner Luxus in Form von Pools und Wellnessbereichen soll an Bord des „Traumschiffes“ nicht fehlen.

Mal ganz abgesehen von der Umweltbilanz von Kreuzfahrtschiffen, wirkt der Plan wie eine Romantisierung des Unglücks, bei dem mehr als 1500 Menschen ihr Leben verloren. Das ist eigentlich kein Anlass für Nostalgie. Außerdem: Wieso muss es immer größer, teurer und luxuriöser sein? Anstatt Unmengen an Geld auszugeben, sollte man sich wohl eher eingestehen, dass die Faszination Titanic bereits zweimal tragisch geendet und viele Menschen das Leben gekostet hat. Langsam sollte die Menschheit dieses Kapitel endgültig schließen und aufhören, dem Traum hinterherzujagen.

Von Sophie Sartison


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Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

Unter diesem Namen sammeln wir Beiträge von Gastautorinnen und -autoren, Autorenkollektiven oder freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei MADS. Die Namen des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin stehen unter dem einzelnen Beitrag.

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